Hofer Gründe Frühere Hilfen gegen Schulabbruch

red

Das fordert die Hofer Stadtratsfraktion in einer Mitteilung. Denn: Die Gründe für die vielen Schulabbrecher in der Stadt hätten ihre Wurzeln häufig weit zurück in der Kindheit.

Hof hat die deutschlandweit höchste Quote an Schulabbrechern. Foto: Taken/Pixabay

Die Grünen-Fraktion im Hofer Stadtrat fordert vor dem Hintergrund der deutschlandweit höchsten Quote an Schulabbrechern in der Saalestadt, dass Hilfen für junge Menschen nicht erst kurz vor dem Schulabschluss greifen. Das geht aus einer Mitteilung hervor, in der die Fraktion Stellung zum Umgang mit dem Missstand bezieht.

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Zwischenzeitlich komme man den Ursachen des Problems näher, heißt es darin. Der runde Tisch der Stadt mit verschiedenen, mit dem Thema betrauten Fachkräften zeige hier erste Ergebnisse. „Wir Grüne hoffen, dass das anstehende Gespräch mit dem Kultusminister endlich Hilfen für Hof bringt und München nicht wieder nur beschwichtigt, verallgemeinert, abblockt.“

Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo, mit dem die Stadt nun einen Gesprächstermin hat, hatte auf eine Anfrage der Fraktion der Freien sinngemäß geantwortet, dass es Hof nicht schwerer habe als andere – nach dem Motto: Angebote gibt es genug. „Die betroffenen Jugendlichen sollen einfach die Angebote nutzen, oder wollen sie einfach nicht? Nein, das ist zu simpel gedacht, das schiebt die Schuld mal schnell den Jugendlichen zu. Das zeugt von absolut fehlender Fachkenntnis von manchen Personen, die meinen, sich dazu äußern zu müssen“, finden die Grünen.

Tatsächlich gebe es eine große Anzahl von Jugendlichen, die nicht gelernt haben, ihre Chancen zu nutzen, ihr Leben eigenverantwortlich zu meistern. „Und das hat sich nicht erst in der Zeit kurz vor Schulabschluss entwickelt, die Ursachen liegen schon weit in der Vergangenheit dieser Jugendlichen begründet, großteils ab der frühen Kindheit.“ Grund seien familiäre Strukturen, in denen sie oft nicht die Förderung erhalten haben, die sie bräuchten. Deshalb müsse viel früher angesetzt werden, um allen Kindern eine chancengleiche Zukunft zu ermöglichen. „Wenn die Eltern dazu nicht in der Lage sind, dann muss die Gesellschaft eintreten.“