Erste Freundschaften
Ganz schnell ging es in den Schulen, wie Schulrat Stefan Stadelmann für Stadt und Landkreis Hof darlegte: In den Grundschulen sind bereits 51 ukrainische Kinder integriert (21 in Hof, 30 im Landkreis), in den Mittelschulen 50 Schüler (22 in Hof, 28 im Landkreis) und an den weiterführenden Schulen 27 Schüler (12 in Hof, davon sieben am Gymnasium, und 15 im Landkreis, davon fünf an einem Gymnasium). Die neueste Vorgabe des Freistaates, pädagogische Willkommensgruppen für die Flüchtlingskinder zu bilden, wird laut Stadelmann kontrovers diskutiert. Zwar soll es nach den Osterferien die ersten Gruppen geben, etwa am Jean-Paul-Gymnasium in Hof, „die Integration in normalen Klassen ist aber der bessere Weg“, ist Stadelmann überzeugt. Seinen Worten zufolge sind unter den Kindern erste Freundschaften entstanden: „Toll, was da im Moment läuft!“
Helfer gesucht
So richtig ins Laufen gekommen ist die Integration auch in Schwarzenbach an der Saale, wie Bürgermeister Hans-Peter Baumann berichtete. Allein im Jean-Paul-Hotel sind bis zu 150 Ukrainer untergebracht. Von der Wasserwacht bis zur Kirchengemeinde helfen Baumann zufolge viele Ehrenamtliche mit, den Geflüchteten das Ankommen zu erleichtern. Das geht beim Deutschkurs los und hört beim Erklären der Mülltrennung auf. „Wir suchen trotzdem weiter Bürger, die den Leuten bei Dingen wie der Kontoeröffnung helfen.“
Mit diesen Alltäglichkeiten hat es Hanna Vinichuk aktuell jeden Tag von früh bis spät zu tun. Bei der Integrationslotsin im Landratsamt laufen die Drähte heiß. Sie nutzte die Pressekonferenz, um sich für die kurzen Dienstwege zu bedanken, auf denen seit Wochen das meiste läuft – angefangen bei der Beschaffung von Kinderwagen bis hin zur Vernetzung ganzer Abteilungen der Behörde. „Die Hilfsbereitschaft ist riesig.“
Problem Impfung
Auch das Thema Impfen kam zur Sprache – und längst geht es hier nicht nur um Corona. So spielt für die Unterbringung der Kinder auch die Masernimpfung eine Rolle. Allgemein sei der Anteil der Corona-Geimpften unter den Ukrainern deutlich niedriger als hierzulande. Hinzu kommt, dass viele mit Impfstoffen immunisiert sind, die in Europa nicht zugelassen sind.