Karl Müller ist lebt seit einigen Jahren im Seniorenhaus der Hospitalstiftung am Unteren Tor. In seinem Zimmer steht ein Pflegebett, ein kleiner Tisch, zwei Stühle. Der Fernseher läuft. Bis vor zwei Jahren lebte der 86-Jährige zusammen mit seiner Frau in einem anderen, größeren Zimmer. Dann starb sie. In Frühjahr dieses Jahres folgte der nächste Schicksalsschlag: Sein linkes Bein musste abgenommen werden, weil es schlecht durchblutet war, erzählt der ältere Mann und kann die Tränen nicht zurückhalten. „Lena“ tritt an seine Seite, sie umarmt und tröstet ihn. Lena ist die Pflegehilfskraft, die mit vollem Namen Olena Lazarieva heißt, und seit August im Pflegeheim arbeitet. „Ich bin froh, dass Lena da ist. Man braucht immer wieder jemanden, der einen in den Arm nimmt“, sagt der 86-Jährige.