Dem Vorschlag Etzels erteilte der Geschäftsführer der Stadtwerke eine klare Absage. Zwar sei es immer wichtig, sich Gedanken über den ÖPNV der Zukunft zu machen. Aber allein der Preis sei für viele Nutzer nicht ausschlaggebend. Und 365 statt 420 Euro für ein Jahresticket bedeuteten nun einmal nur fünf Euro Ersparnis pro Monat. Das mache das Busfahren nicht mit einem Schlag attraktiver. Überhaupt falle die Entscheidung für oder gegen den Bus nicht allein wegen des Preises.
Gewichtiges Argument für Petrahn: „Wir stehen vor der Entscheidung über einen VGN-Beitritt.“ Würde sich Hof der Verkehrsgemeinschaft Nürnberg anschließen, fiele wohl am 1. Januar 2024 der Startschuss. Der Aufwand für ein 365-Euro-Jahresticket, das dann nur ein Jahr gelten würde, wäre nach seiner Meinung nicht gerechtfertigt. „Wenn wir zum VGN gehören, werden die Karten komplett neu gemischt.“ Und das im Wortsinn: Wie viel die Buskarten dann kosten werden und welche Tickets es geben wird, obliegt zunächst einmal den VGN-Chefs in Nürnberg.
Thomas Etzel wandte ein, dass der Zeitpunkt des Beitritts zum VGN keineswegs sicher sei. Deshalb plädiere er dafür, sofort zu handeln und Jahrestickets zu einem günstigeren Preis anzubieten. Im Vergleich zu anderen Städten seien die Ticketpreise in Hof ohnehin „relativ teuer“. Wenn Stadt und Stadtwerke den Klimaschutz ernst nähmen, „brauchen wir auch die Verkehrswende“. Dazu gehöre es, den ÖPNV zu stärken.
Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) verdeutlichte nochmals, dass sich die Attraktivität nicht nur über den Preis steigern lassen. „Selbst mit einem kostenlosen Angebot, ist es wohl nicht möglich, wesentlich mehr Menschen zum ÖPNV zu bringen.“ Darüber hinaus kündigte sie an, dass der VGN-Geschäftsführer noch in diesem Jahr dem Stadtrat Rede und Antwort stehen werde.