Hofer Volksfest „Volksfestgarten“ mit Selbstbedienung

Auch in diesem Jahr wird es an der Nailaer Straße einen Festbetrieb zum Volksfest geben – allerdings ohne Bedienungen. Foto: /Stefan Sauer/dpa

Bewirtet wird am Hofer Volksfest heuer im überdachten Biergarten. Wegen Personalmangels müssen sich die Gäste aber selbst bedienen.

 
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Die Organisation des Hofer Volksfests ist heuer eine Achterbahnfahrt. So beschrieb es Oberbürgermeisterin Eva Döhla bei einer Pressekonferenz im Hofer Rathaus am Freitag, bei der das – noch nicht ausgereifte – Konzept und der neue Festwirt Patrick Ulrich aus Fürth vorgestellt wurden. Die schwierigste Passage sei aber überstanden.

Die neu gegründete „Taskforce Volksfest“ unterstützt Ulrich bei den Vorbereitungen. Während die Fahrgeschäfte bereits feststehen, wie Marktmeister Uwe Voigt erläuterte, ist in Sachen Bewirtung allerdings noch vieles nicht in trockenen Tüchern.

Denn der neue Festwirt hat erst vor wenigen Tagen die Organisation des Festbetriebs in der Nailaer Straße übernommen, nachdem die Firma Mörz aus dem Allgäu abgesagt und auch die Volksfestwirte sich dagegen entschieden haben, das Ruder zu übernehmen (wir berichteten). Der Name und das Konzept für den Biergarten stehen aber schon fest:

Der „Volksfestgarten“ soll ein mit mit Pavillons, Pergolas und Schirmen überdachter Biergarten sein mit 3000 Sitzplätzen. Zu Essen soll es neben Klassikern wie Bratwurst, Haxe und Brathähnchen auch vegetarische und vegane Gerichte geben. Speisen und Getränke müssen die Besucher allerdings selbst holen: Bedienungen wird es aufgrund des Personalmangels und der knappen Zeit für die Vorbereitung nicht geben, sagte Ulrich.

Personalmangel war wohl auch der Grund, warum die Firma Mörz Probleme hatte, die Bewirtung auf die Beine zu stellen. Durch das Konzept mit der Selbstbedienung will Ulrich ein Drittel des Personals sparen. Zu Stoßzeiten werden die Besucher aber mit Wartezeiten an den Ständen rechnen müssen.

So wie Ulrich trifft der Personalmangel auch viele stationäre Gastronomen. „Deshalb gibt es vielerorts verkürzte Öffnungszeiten, Selbstbedienung und längere Wartezeiten“, erläuterte Ulrich.

Das Rahmenprogramm steht noch nicht fest. „Aber wir haben schon Anfragen rausgeschickt“, sagte Ulrich. Welche Bands, Kapellen oder Alleinunterhalter infrage kommen, wollte er nicht verraten.

Die Unterstützung: Der Festwirt ist von der Unterstützung durch die Stadt und die Hofer – vor allem die Hofer Volksfestwirte – begeistert. Er gab zu, dass sein Konzept nicht an das „einzigartige“ Konzept der Volksfestwirte heranreicht. Aber er werde sich Mühe geben, den Hofern ein schönes Fest zu bereiten. Dafür werde er in den kommenden Tagen weitere Helfer suchen.

Die Highlights: Das Volksfest verspricht viele Attraktionen am Festplatz, die Marktmeister Uwe Voigt vorstellte. Das Highlight werde ein 80-Meter-Freifallturm sein. Da es in der Vergangenheit auch kritische Stimmen zum Feuerwerk gegeben habe – aus Tierschutzgründen und wegen der Feinstaubbelastung –, soll es heuer nur ein Feuerwerk zum Beginn des Volksfestes geben. Das Abschlussfeuerwerk wird durch eine Drohnenshow ersetzt, die „am Himmel wunderschöne Impressionen zaubert“, führte Döhla aus.

Der Volksfestumzug findet wie geplant statt. Einige Organisationen und Vereine haben sich bereits angemeldet.

Der Familienbetrieb: Der 34-jährige Ulrich ist Schausteller in der siebten Generation, „die achte liegt im Kinderwagen“, sagte er. Sein Familienbetrieb sei gut aufgestellt, neben seiner Ehefrau helfen auch die Eltern und weitere Familienmitglieder mit. Er habe insgesamt zehn fest angestellte Mitarbeiter. In der Schnelle der Zeit solch ein großes Projekt auf die Beine zu stellen sei sportlich. Aber er werde sein Bestes geben.

Die Ausschreibung: Die Volksfestwirte wollten ursprünglich im April, wie berichtet, einen offenen Biergartenbetrieb veranstalten. Das passte aber nicht mit den Ausschreibungsbedingungen der Stadt Hof zusammen, die ein Festzelt vorsahen. Nachdem es nun durch diese formalen Bedingungen so viel Ärger gegeben hatte, wird die Stadt voraussichtlich im Herbst darüber beraten, ob die Ausschreibung künftig anders formuliert werden soll, wie Eva Döhla sagte.

Den Auflösungsvertrag mit der Firma Mörz habe sie bereits unterschrieben, nun liege er bei Mörz. Die Zusammenarbeit mit Patrick Ulrich steht jetzt auf neuen Beinen. Mit ihm sei ein komplett neuer Vertrag geschlossen worden, deshalb müsse er sich auch nicht an die Vorgaben aus der Ausschreibung halten.

Die Fahrgeschäfte:

• Das 55 Meter große Riesenrad verspricht Ausblicke bis ins Umland.

• Der höchste transportable Freifallturm der Welt, der 80 Meter hohe „Skyfall“, soll für Nervenkitzel sorgen. Dabei werden die Fahrgäste nach oben gezogen und fallen dann überraschend ins Leere.

• Eine Neuheit in Hof ist die „Crazy Mouse“, eine Achterbahn mit drehbaren Gondeln.

• Wer sich gerne in der Luft herumwirbeln lässt, ist im „Flip-Fly“ richtig. In dieser Überschlag-Schaukel kann man kopfüber bis in 24 Meter Höhe fliegen.

• Es gibt Klassiker wie Kettenkarussell, Autoscooter und Break-Dance, ein Schießgeschäft und Bogenschießen.

• Für Familien geeignet ist das Fahrgeschäft „Disco Express“, wo es im rasantem Tempo im Kreis geht.

• Gruselig wird es in der Geisterbahn „Fahrt zur Hölle“, einer der größten reisenden Geisterbahnen. Verirrungsgefahr besteht im Glaslabyrinth „Happy Hour“.

• Für die kleinen Volksfestbesucher gibt es ein Karussell, eine Kinderschleife, das beliebte Beach-Walking mit Bällen auf dem Wasser und den „Baby Flug“. .

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