Kulmbach Landkreis muss 600 Impftermine stornieren

Das Impfzentrum bleibt am Donnerstag und Samstag zu. Foto:  

Knapp zwölf Prozent der Bevölkerung im Raum Kulmbach haben bereits eine Impfung erhalten. Das ist einer der höchsten Werte im Freistaat. Der vorübergehende Wegfall von AstraZeneca schafft aber Probleme.

 
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Kulmbach - 3000 Impfdosen des Herstellers AstraZeneca wurden bislang im Landkreis Kulmbach verimpft. Wie das Landratsamt am Dienstag mitteilte, sei es dabei „bis auf die üblichen Impfreaktionen“ zu keinerlei Problemen gekommen.

Bis zu einer Klärung werden keine neuen Termine für Erst- und Zweitimpfung mit AstraZeneca vereinbart, so die Behörde weiter. Das bedeutet, dass etwa 600 bestehende Impftermine für diese Woche storniert werden müssen. Am Donnerstag und Samstag bleibt das Impfzentrum geschlossen. Ersatztermine könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht angeboten werden.

Trotz der vorläufigen Aussetzung der Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca gehen die Impfungen im Landkreis weiter. „Es stehen noch Dosen des Herstellers BioNTech zur Verfügung, die verimpft werden können“, betont Landrat Klaus Peter Söllner.

Aktuell sind bereits 8550 Personen im Landkreis mit einer Erstimpfung versorgt. Dies entspricht einer Impfquote von 11,95 Prozent. „Damit dürfte der Landkreis Kulmbach eine der höchsten Impfquoten in ganz Bayern und wohl auch in Deutschland verzeichnen“, erklärte Söllner. Alleine am Samstag wurden aus der Sonderzuteilung für Hochinzidenzgebiete im Impfzentrum 531 Personen geimpft. „Wir sind dem Freistaat dankbar, dass diese Sonderaktionen möglich werden“, betonte Söllner.

Darüber hinaus wurden in der vergangenen Woche Bürger, die bettlägerig oder nicht mehr mobil sind und keine Möglichkeit haben, zum Impfzentrum zu gelangen, im Thurnauer Land und im Stadtsteinacher Oberland zu Hause mit dem Impfmobil des Landkreises aufgesucht und geimpft. „Unser rollendes Impflabor ist erfolgreich gestartet. Damit erweitern wir den Impfprozess um ein Angebot für die Bevölkerung“, hebt der Landrat hervor.

Die beabsichtigte Einbeziehung von Hausärzten muss dagegen verschoben werden. Nachdem der erste Praxisimpftag am Wochenende erfolgreich verlaufen war, sollte weiteren Hausärzten noch vor dem bayernweiten Start Anfang April die Möglichkeit zur Durchführung der Corona-Schutzimpfung in deren Praxen gegeben werden. Hierfür fehlt nun der Impfstoff. „Eine Einbeziehung der Praxen macht nur Sinn, wenn damit keine Verlagerung verbunden ist, sondern gleichzeitig mehr Menschen geimpft werden können“, macht Oliver Hempfling, der Leiter des Krisenstabes, deutlich. Hierfür waren 1000 Dosen AstraZeneca vorgesehen, die dem Landkreis als weitere Sonderzuteilung zur Verfügung gestellt wurden und die nun vorerst nicht verwendet werden.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatte am Montagnachmittag sich empfohlen, alle Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca vorläufig auszusetzen. Als nächsten Schritt leitet die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) eine Prüfung ein. red

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