Die SPD als Partei der Arbeiter? Schon lange nicht mehr. Arbeiteten in den 70er-Jahren noch um die 45 Prozent aller Mitglieder in Fabriken, auf dem Bau oder in Handwerksunternehmen, sind es jetzt keine zehn Prozent mehr. Das typische SPD-Mitglied ist im öffentlichen Dienst beschäftigt, Jurist oder hat sonst ein Studium vorzuweisen wie etwa SPD-Co-Vorsitzender Lars Klingbeil, der Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichte studiert hat. Ein Malermeister? Ist in der früheren Arbeiterpartei heute ein Exot. Eben deshalb suchen Journalisten überregionaler Medien den Kontakt zu Holger Grießhammer, seit er Mitte Juli vergangenen Jahres zum Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag gewählt worden ist. Zuletzt hat das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ ein Interview mit Grießhammer mit den Triggerwörtern „Handwerker“ und „SPD“ veröffentlicht. Was früher normal war, scheint heute in etwa so gut zusammenzupassen wie Weißwürste und Ketchup.
Holger Grießhammer aus Weißenstadt Ein Malermeister als politische Rarität
Matthias Bäumler 07.01.2025 - 16:57 Uhr