HSG Fichtelgebirge Die nächsten Zwei außer Gefecht

Von peter Perzl
Trainersohn Milan Sedivec. Foto: Peter Perzl

Mit Milan Sedivec und Miro Brosko drohen dem Handball-Landesligisten HSG Fichtelgebirge zwei Schlüsselspieler längerfristig auszufallen. Die Verantwortlichen bleiben dennoch einigermaßen gelassen.

 
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Sportlich ist der Auftakt in die Handball-Landesliga schon einmal gelungen. Mit erheblichen Mühen, aber immerhin erfolgreich. Personell dagegen sieht es für das Herrenteam der HSG Fichtelgebirge immer düsterer aus: Beim neuen Spielmacher Milan Sedivec, der am Samstag beim 23:22-Heimsieg gegen den TV Erlangen-Bruck zwei Minuten vor dem Ende das Feld humpelnd verlassen musste, steht ein Bruch im Mittelfuß im Raum. „Das ist bitter. Er ist umgeknickt“, ahnte Spielleiter Ulli Weber schon Schlimmes. Nach einem harten Abwehrgerangel lagen plötzlich vier Spieler am Boden und einer krümmte sich vor Schmerzen: Milan Sedivec, der Sohn des gleichnamigen Trainers, der sofort nach der Partie im Klinikum in Pilsen untersucht wurde. Eine exakte Diagnose steht noch aus, soll aber in Kürze folgen. Im besten Falle wird der 24-Jährige Lehramtsstudent vier Wochen lang fehlen, im schlimmsten Monate.

Es kommt wahrlich knüppeldick für die HSG: Bereits am Freitagabend hatte sich Torwart „Miro“ Brosko im Abschlusstraining einen Muskelanriss in der Wade zugezogen und hatte passen müssen. Auch bei ihm ist mit einem vierwöchigen Ausfall zu rechnen. Darum hütete Christopher Gruber von Anfang an das HSG-Tor und machte seine Sache richtig gut. Trotzdem herrscht Alarm im HSG-Lager. „Das einzig Positive für uns ist die Spielpause am kommenden Wochenende“, meint Hans Blüml, HSG-Sprecher und Vorsitzender des VfL Wunsiedel, der die aktuelle Lage mit „höchst unglücklich“ recht moderat beschreibt. Der vor einiger Zeit noch recht vielversprechende Kader ist auf ein gerade spielfähiges Minimum geschrumpft.

Glücklicherweise half am Samstag der in Geretsried bei München im Schuldienst beschäftigte Markus Tröger nach einem Hilferuf aus der Heimat noch einmal kurzfristig aus, erzielte sogar zwei Tore, steht aber künftig nicht mehr zur Verfügung. Auch an eine Rückkehr von Linksaußen Daniel Bralic (Schulterverletzung) ist frühestens in zweieinhalb Wochen im Heimspiel gegen Aufsteiger HC Sulzbach-Rosenberg zu rechnen.

An Optionen, die die angespannte Personallage etwas abmildern könnten, glauben Hans Blüml und Ulli Weber nicht. „Ein Ballverteiler von der Qualität eines Milan Sedivec ist auf die Schnelle auch nicht zu finden“, gibt sich der HSG-Spielleiter keinerlei Illusionen hin, bleibt aber zumindest äußerlich gelassen. „Wir müssen die Situation jetzt so annehmen wie sie ist und dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken.“ Fest steht aber auch: Die Belastung für die Verbliebenen wird immens hoch sein und damit auch die Verletzungsgefahr. Auf Trainer Milan Sedivec warten also herausfordernde Wochen. Und so darf man gespannt sein, wer am 8. Oktober beim HC Erlangen III - der U 21 des aktuell so auftrumpfenden Bundesliga-Fünften – auflaufen wird.

 

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