HSV Hochfranken Es bleibt das Prinzip Hoffnung

Wolfgang Neidhardt

Die HSV Hochfranken unterliegt HaSpo Bayreuth II deutlich mit 28:35 und bildet gemeinsam mit dem Nachbarn HSV Fichtelgebirge das Schlusslicht in der Handball-Landesliga. Eine rote Karte und eine Verletzung schwächen das Team.

 
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Daniel Wiedel fällt im Moment nicht mehr viel ein. Nachdem die von ihm trainierte HSV Hochfranken das Vier-Punkte-Spiel gegen Haspo Bayreuth II in der Handball-Landesliga Nord deutlich verloren hat, regiert nur noch das Prinzip Hoffnung. Gemeinsam mit dem Nachbarn HSG Fichtelgebirge ziert die Spielgemeinschaft von TV Rehau, TV Schönwald und TS Selb nun das Schlusslicht der Tabelle. Bayreuth, Erlangen-Bruck und Marktsteft stehen mittlerweile um zwei, Sulzbach gar um vier Punkte besser da. Da lautet HSV-Perspektive für die kommenden Wochen: sich einfach noch so gut wie möglich verkaufen.

„Die Laune ist noch nicht weg. Wir waren nach dem Spiel zwei Stunden zusammengesessen und haben gequatscht“, sagt Wiedel. Aber er weiß auch: Das Potenzial seines Teams ist einfach begrenzt – zumal dann, wenn noch Leistungsträger ausfallen oder angeschlagen sind: „Erst haben wir kein Glück wie am Ende der Vorrunde – und jetzt kommt auch noch Verletzungspech hinzu.“ Vor der Partie meldete sich Martin Bartos mit einer gebrochenen Nase aus dem Spiel der zweiten Mannschaft ab. Jonas Dirr spielte mit Schmerzen, nachdem er auf die Schulter gefallen war – und Julius Meinel musste in der 24. Minute mit einer roten Karte vom Feld, „die man geben kann“, so der Trainer.

Zu diesem Zeitpunkt lag die HSV lediglich mit 11:13 zurück, durfte also noch hoffen. Doch bis zur Pause baute die im Vergleich zum Vorspiel stärker aufgestellte Drittliga-Reserve ihre Führung auf 16:12 aus. „Wir leisteten uns eine Menge Absprachefehler. Die Abwehr war oft zu löchrig, und vorne haben wir viel zu viel verballert“, sagt der Trainer. Die gesamte Last lag auf dem Rücken von Dirr, Philipp Mocker und Stefan Stöckert. „Die haben sich aufgearbeitet, doch das hat alles nichts genutzt.“ Eine ordentliche Partie lieferte im Tor Nachwuchsmann Olaf Schnabel.

Angesichts der Verletzungen weiß Daniel Wiedel natürlich zu gut, dass sein Team am kommenden Wochenende als krasser Außenseiter zum ASV Cham reist. „Ich muss den jungen Leuten aber einfach Vertrauen geben. Und wenn es nicht reicht, dann heißt es, trotzdem weiter den Spaß am Handball zu erhalten. Den haben meine Jungs immer noch.“

HSV Hochfranken: Schnabel, ab 45. Friedel – Scherdel (1), Hartmann, Ziesmann (1), Meinel (2), Vogel, Dirr (10/2), Stöckert (4), Mocker (6), Schörner (1), Wolf (3), Herkt (1).

Schiedsrichter: Büttner/Geißler (Stadeln). – Zuschauer: 200 (in Rehau). – Strafzeiten: je 2. – Rote Karte: Meinel (HSV/24.). – Siebenmeter: HSV 4/3, Haspo 6/4. – Spielfilm: 1:0, 4:4, 8:9, 11:12, 12:16 (Pause), 14:22, 21:28, 28:35.

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