IG Bau: „Weckruf zur Wahl“ Mieten in Hof seit 2015 um 28,6 Prozent gestiegen

red

Das teilt die Gewerkschaft IG Bau mit. Sie ruft in einer Mitteilung dazu auf, Parteien zu wählen, die mehr Wohnraum wollen.

 
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Die steigenden Mieten sind für viele Menschen problematisch; darauf weist die IG Bau hin. Foto: picture alliance/dpa/Jonas Walzberg

Hof - Das Wohnen fängt beim Wählen an: „Für die Mieten in Hof gibt es seit Jahren nur eine Richtung – nämlich immer nach oben“, sagt Gerald Nicklas. Der Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft IG Bau in Oberfranken beruft sich dabei auf eine Mietpreis-Analyse des Pestel-Instituts. Im Fokus der Untersuchung steht der Anstieg der Kosten fürs Wohnen, die der Staat übernimmt, wenn Haushalte auf Hartz IV angewiesen sind: Selbst die Kaltmiete für Wohnungen mit einfachem Standard ist demnach in Hof von 4,10 Euro pro Quadratmeter (im Januar 2015) auf 5,20 Euro (im April 2021) enorm angestiegen – ein Plus von 28,6 Prozent. Davon berichtet die IG Bau in einer Mitteilung.

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Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise haben im gleichen Zeitraum deutlich weniger zugelegt – nämlich um 9,8 Prozent. „Die neue Bundesregierung muss sich enorm ins Zeug legen und für mehr Wohnungen sorgen“, sagt Nicklas. Es fehlten vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen.

„Die Situation in Hof ist damit Teil der bundesweiten Misere auf dem Wohnungsmarkt“, sagt der IG-Bau-Bundesvorsitzende Robert Feiger. Das Drehen an der Mietspirale müsse ein Ende haben. „Die Mieten müssen wieder runter. Dafür muss der Neubau aber deutlich nach oben gehen – vor allem bei den bezahlbaren Wohnungen und bei Sozialwohnungen“, fordert Feiger. Deshalb müsse die neue Bundesregierung „schleunigst ein dickes Wohnungsbau-Paket“ auf den Weg bringen.

Der IG-Bau-Chef appelliert deshalb, „einen kritischen Blick in die Wahlprogramme der Parteien zu werfen und genau zuzuhören, was von denen kommt, die in den Bundestag und ins Kanzleramt wollen“. Es gebe Parteien, die bereits klare Zielmarken beim Neubau von Wohnungen gesetzt hätten. Andere dagegen blieben vage.

„Wohnungen kann man wählen. Gute Arbeit und eine ordentliche Rente übrigens auch“, sagt Feiger. Dazu startet die IG Bau jetzt einen „Lockruf in die Wahlkabine“ – mit Wahl-Clips auf der Internetseite der Gewerkschaft und der Aufforderung: „iXen gehen!“. Es sind Film-Spots mit skurrilen Szenen und kuriosen Charaktertypen. Die IG Bau will damit einen „Weckruf zur Wahl“ machen: „Es geht darum, die Probleme, die den Menschen auf den Nägeln brennen, klar auf den Punkt zu bringen“, erklärt Feiger. red