Im Fichtelgebirge Gymnasien feiern Weihnachtskonzerte

Die Schüler der drei Gymnasien im Fichtelgebirge zeigten bei ihren Weihnachtskonzerten ihr Können. Mit Klassikern und modernen Weihnachtsliedern vergingen die Konzerte wie im Flug.

 
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Das WGG Selb, das OHG Marktredwitz und auch das Luisenburg-Gymnasium in Wunsiedel veranstalteten pünktlich vor dem Weihnachtsfest ihre Weihnachtskonzerte.

Das Konzert des WGG Selb

Leuchtende Augen, altbekannte Lieder und eine frohmachende Botschaft kündigte Schulleiterin Tabea-Stephanie Amtmann zum Weihnachtskonzert an. Chöre, Ensembles und Solisten am Walter-Gropius-Gymnasium boten in der Stadtkirche Sankt Andreas ein anspruchsvolles Programm dar. Bis zur zweiten Empore war die Kirche besetzt.

Vor vollem Haus trat die Bläserklasse 6cb mit dem Traditionell „Süßer die Glocken nie klingen“ auf. Das Instrumentalensemble unter der Leitung von Florian Niedrig gab „My Favorite Things“ zum Besten. Dass der Krieg zu Ende sei (War is Over) wünschte Marie Stöhr, Q12, mit dem Titel „Happy Xmas“. Den Unterstufenchor und die Stabspielgruppe leitete Joel Dicker. „Sind die Lichter angezündet“ und das schwedische Weihnachtslied „Jul, jul, strålande jul“, sangen die Mädchen und Jungen selbstbewusst.

Seit Oktober erst lernen die Schülerinnen und Schüler der Bläserklasse 5cb unter der Leitung von Mathias Elser ein Blechblasinstrument. Mit „Jingle Bells“ gaben sie ihr Debut vor großem Publikum. Als Solistin bewies Linn Glinski, Q12, mit „The Christmas Song“ reichlich Mut. Ein weiteres Mal heimsten der Unterstufenchor und die Stabspielgruppe viel Beifall ein, diesmal für die Beiträge „Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“ und „Maria durch ein Dornwald ging“. Stürmischen Applaus erntete Jeroen Sigl, 10as, für das Gitarren-Solo, die Fuge g-Moll BWV 1000 von Johann Sebastian Bach.

Das Vokalensemble unter der Leitung von Florian Niedrig beeindruckte mit „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger und „That´s Christmas to me“. Die Jazz AG und Mariia Golovko, Schülerin der Brückenklasse, erfreuten mit dem Song „Let it snow“. Schließlich füllten Mittel- und Oberstufenchor mit Instrumentalensemble und den Solisten des Unterstufenchores den Altarraum und entführten in das „Winter Wonderland“. Der zweite Titel, „Oh come all ye faithful“, sollte einladen, sich auf dem Weg zur Krippe mitnehmen zu lassen. Amtmann bat im Gebet um den Frieden Gottes und sprach einen Segen. „Der Applaus, der jetzt kommt, das ist eurer!“ sagte sie an die Schülerinnen und Schülern gewandt. Der Applaus, der dann kam, war gewaltig. Amtmann dankte den Kollegen der Fachschaft Musik Florian Niedrig, Mathias Elser und Joel Dicker. Mit dem gemeinsam gesungenen Schlusslied „Tochter Zion“ endete das Weihnachtskonzert 2022.

Das Konzert des OHG Marktredwitz

Werner Stehbach, seines Zeichens stellvertretender Schulleiter des Otto Hahn Gymnasiums in Marktredwitz (OHG) brachte es auf den Punkt: „Im Dezember 2019 endete unser Jubiläumsjahr zum Thema 100 Jahre OHG, niemand konnte ahnen was danach alles auf uns zukommt. Nach zwei Jahren Pandemie kam dann noch der Krieg in der Ukraine vor unsere Haustüre“. Mit diesen nachdenklichen Worten begrüßte er die zahlreichen Gäste in der Aula der altehrwürdigen Oberschule zum traditionellen Weihnachtskonzert: „180 Mitwirkende sind heute aktiv, wir haben uns riesig darauf gefreut, mal wieder auftreten zu dürfen.“

Als neue Kollegin wurde Lisa Schläger angekündigt, die ehemalige Schülerin bereichert nun das Lehrerkollegium. Und dann ging es auch schon los, auf der Reise durch rund zwei Dutzend musikalische Programmpunkte. Und Werner Stehbach hatte in seiner Ansprache keinesfalls übertrieben: Jeder Einzelne war ein kleines Highlight für sich und auf einem sehr hohen Niveau. Die Gesangsklasse von Katharina Osterwald brachte den Anwesenden die Lieder „Wieder naht der heilge Stern“, „The First Nowell“, „Brich an, o schönes Morgenlicht“, „In the Bleak Midwinter“ und „Goodnight, Sweetheart“ nahe. Das Gitarrenenensemble von Susanna Karlstetter zelebrierte wiederum einen langsamen Landler. „Carol of the Bells“ und „Christmas Movies“ waren die Beiträge des Instrumentalensembles. Die Chorklassen sangen anmutig „Engel haben Himmelslieder sowie „Jingle Bells“. Und das große OHG-Orchester widmete die Stücke „In der Halle des Bergkönigs und „An American Dreams of Christmas“ seinen Gästen.

Nicht minder klein war der Kammerchor, der mit „Snowman“ und „Like, its Christmas“ begeisterte. Das Vokalensemble sang „Have yourself a merry little Christmas“ und „Just annother New Years Eve“. Und als besonderes Schmankerl hatte der Lehrerchor für seine Gäste „Good News“ und „Frosty the Snowmann“ auf dem Liedblatt. Nach den Grußworten des Elternbeirates stimmten alle Akteure noch gemeinsam zu einem feierlichen „Feliz Navidad“ an. Ein stimmungs- und anspruchsvoller Konzertabend ging dann schließlich seinem Ende entgegen.

Das Konzert des Luisenburg-Gymnasiums in Wunsiedel

Mit einem grandiosen Weihnachtskonzert stimmten die Musik- und Gesangsensembles des Luisenburg-Gymnasiums in Wunsiedel am Donnerstag in der voll besetzten Stadtkirche St. Veit auf das nahe Weihnachtsfest ein. Unterstützt wurden sie von der Volksmusikgruppe. Allen war die Freude anzumerken, dass nach zweijähriger Corona-Zwangspause nun wieder ein großes Weihnachtskonzert stattfinden konnte. Die Schülerinnen und Schüler lieferten dabei beachtliche musikalische Leistungen ab. Das Programm war sehr abwechslungsreich und bot Weihnachtsstimmung von Dudelsack bis Swing.

Den frischen Auftakt setzte die Bläserklasse aus der Unterstufe. Sie spielten unter anderem „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, „Jingle Bells“ und „Freu dich Erd‘ und Sternenzelt“. Einer Fanfare gleich setzten die jungen Bläserinnen und Bläser den Auftakt. Es folgte das Saxophonensemble mit „Herbei, o ihr Gläubigen“ und „Alle Jahre wieder“. Es macht Spaß, diese sehr beliebten Stücke einmal „auf Saxophon“ zu hören, vor allem wenn diese wie hier so harmonisch, abgerundet und mit warmherziger Klangtiefe interpretiert werden.

„When love was born“ hieß es dann beim Jugendchor. Präzise in der Intonation und klar in der Aussprache konnte dieses Stück begeistern. Auch das Orchester legte gleich danach eine reife Leistung hin. So gaben die jungen Musikerinnen und Musiker unterstützt von zwei erwachsenen Mitspielern das „Halleluja“ aus Händels „Messias“ gleichermaßen mit Gefühl und Pathos wieder. Auch das ukrainische „Carol of the Bells“ und der Klassiker „White Christmas“ kamen reif, ausdrucksstark und anrührend zugleich zu Gehör. Die jungen Musiker schafften den Übergang von der slawischen Seelentiefe zum unbeschwerten Weihnachts-Swing mühelos.

Mit den traditionellen Stücken „Ganz leis is etz rundumadum“ und „Kyrie“ sowie dem „Rorate“ aus Salzburg entführte die Volksmusikgruppe unter der Leitung von Manfred Schierling das begeisterte Publikum in eine andere Klangwelt. Es waren feine, beinahe heimelige Lieder zur Weihnacht, die von alpenländischen Motiven musikalisch und inhaltlich von ihrer Gedankentiefe leben – und natürlich der hervorragenden Darbietung. Auch Zithern und ein fröhlicher Dudelsack waren hier zu hören. Stimmungsmäßig passend dazu bot anschließend das Klarinettenensemble den Andachtsjodler und das beliebte „Es wird scho glei dumpa“ als zwei kurze, aber stimmungsvolle Impressionen.

Die ehemalige Schülerin Johanna Schelter interpretierte in einem Soloauftritt souverän das gar nicht unkomplexe Stück „Leise weht’s durch alle Lande“ von Engelbert Humperdinck, am Klavier begleitet von Christian Metz. Oliver Ziegler trug die humorvolle Geschichte „Das Leben, ein Krippenspiel“ vor.

Auf hohem Niveau ging es musikalisch weiter. So trug das Vokalensemble der Q 11 ausdrucksreif, leichtfüßig und „beswingt“ das beliebte „Halleluja“ von Leonard Cohen und „We need a little Christmas“ vor. Das Blasorchester führte an dem „Menuett“ aus Händels Feuerwerksmusik und „A World of Christmas“ von Eric Osterling die eigene Bandbreite vor. Getragen, pompös und majestätisch dabei das Händel-Menuett, samtig-weich das zweite Stück. Die jungen Musikerinnen und Musiker zeigten hier schon große Reife. Das gilt auch für das Vokalensemble der Q 12, die mit ihrer Darbietung des „Have Yourself a merry little Christmas“ und „Happy X-Mas“ regelrecht Bilder verschneiter Winterlandschaften vor das geistige Auge zaubern.

Oberstudiendirektor Joachim Zembsch machte in einer sehr tiefgründigen und nachdenklichen Ansprache Mut mit Blick auf die Botschaft von Weihnachten. „Im Lukasevangelium ruft der Engel in der Heiligen Nacht den Hirten zu: „Fürchtet euch nicht!“ Das ist wohl in diesem Jahr die wichtigste Botschaft von Weihnachten. Denn viele Menschen heute haben Angst so wie die Hirten damals. Heute geht es darum, ob die Corona-Pandemie vorbei ist, ob der Krieg noch länger dauert oder sich sogar ausweitet. Viele haben Angst, ob sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können.“ Dabei sei auch Weihnachten kein „Kuschelfest“. „Dem heiligen Paar blieben Türen verschlossen, die Hirten hatten Furcht. Aber Weihnachten schenkt uns die Gewissheit, dass Gott für uns da ist“, so der Schulleiter.

Die über 90 Minuten des Konzerts vergingen wie im Fluge, das Publikum quittierte die tollen Auftritte immer wieder mit begeistertem Applaus. Am Ende gab es das gemeinsame „Tochter Zion“. Oberstudiendirektor Zembsch dankte allen Schülerinnen und Schülern und Mitwirkendenden. Die Leiter der Ensembles erhielten kleine Präsente zum Dank für ihre hervorragende Arbeit: Georg Obermaier (Saxophon- und Klarinettenensemble), Sophia Daum (Jugendchor), Barbara Ernst (Orchester) und Christian Metz (Vokalensembles, Bläserklasse und Blasorchester) sowie Manfred Schierling von der Volksmusikgruppe.

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