Das Konzert des OHG Marktredwitz
Werner Stehbach, seines Zeichens stellvertretender Schulleiter des Otto Hahn Gymnasiums in Marktredwitz (OHG) brachte es auf den Punkt: „Im Dezember 2019 endete unser Jubiläumsjahr zum Thema 100 Jahre OHG, niemand konnte ahnen was danach alles auf uns zukommt. Nach zwei Jahren Pandemie kam dann noch der Krieg in der Ukraine vor unsere Haustüre“. Mit diesen nachdenklichen Worten begrüßte er die zahlreichen Gäste in der Aula der altehrwürdigen Oberschule zum traditionellen Weihnachtskonzert: „180 Mitwirkende sind heute aktiv, wir haben uns riesig darauf gefreut, mal wieder auftreten zu dürfen.“
Als neue Kollegin wurde Lisa Schläger angekündigt, die ehemalige Schülerin bereichert nun das Lehrerkollegium. Und dann ging es auch schon los, auf der Reise durch rund zwei Dutzend musikalische Programmpunkte. Und Werner Stehbach hatte in seiner Ansprache keinesfalls übertrieben: Jeder Einzelne war ein kleines Highlight für sich und auf einem sehr hohen Niveau. Die Gesangsklasse von Katharina Osterwald brachte den Anwesenden die Lieder „Wieder naht der heilge Stern“, „The First Nowell“, „Brich an, o schönes Morgenlicht“, „In the Bleak Midwinter“ und „Goodnight, Sweetheart“ nahe. Das Gitarrenenensemble von Susanna Karlstetter zelebrierte wiederum einen langsamen Landler. „Carol of the Bells“ und „Christmas Movies“ waren die Beiträge des Instrumentalensembles. Die Chorklassen sangen anmutig „Engel haben Himmelslieder sowie „Jingle Bells“. Und das große OHG-Orchester widmete die Stücke „In der Halle des Bergkönigs und „An American Dreams of Christmas“ seinen Gästen.
Nicht minder klein war der Kammerchor, der mit „Snowman“ und „Like, its Christmas“ begeisterte. Das Vokalensemble sang „Have yourself a merry little Christmas“ und „Just annother New Years Eve“. Und als besonderes Schmankerl hatte der Lehrerchor für seine Gäste „Good News“ und „Frosty the Snowmann“ auf dem Liedblatt. Nach den Grußworten des Elternbeirates stimmten alle Akteure noch gemeinsam zu einem feierlichen „Feliz Navidad“ an. Ein stimmungs- und anspruchsvoller Konzertabend ging dann schließlich seinem Ende entgegen.
Das Konzert des Luisenburg-Gymnasiums in Wunsiedel
Mit einem grandiosen Weihnachtskonzert stimmten die Musik- und Gesangsensembles des Luisenburg-Gymnasiums in Wunsiedel am Donnerstag in der voll besetzten Stadtkirche St. Veit auf das nahe Weihnachtsfest ein. Unterstützt wurden sie von der Volksmusikgruppe. Allen war die Freude anzumerken, dass nach zweijähriger Corona-Zwangspause nun wieder ein großes Weihnachtskonzert stattfinden konnte. Die Schülerinnen und Schüler lieferten dabei beachtliche musikalische Leistungen ab. Das Programm war sehr abwechslungsreich und bot Weihnachtsstimmung von Dudelsack bis Swing.
Den frischen Auftakt setzte die Bläserklasse aus der Unterstufe. Sie spielten unter anderem „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, „Jingle Bells“ und „Freu dich Erd‘ und Sternenzelt“. Einer Fanfare gleich setzten die jungen Bläserinnen und Bläser den Auftakt. Es folgte das Saxophonensemble mit „Herbei, o ihr Gläubigen“ und „Alle Jahre wieder“. Es macht Spaß, diese sehr beliebten Stücke einmal „auf Saxophon“ zu hören, vor allem wenn diese wie hier so harmonisch, abgerundet und mit warmherziger Klangtiefe interpretiert werden.
„When love was born“ hieß es dann beim Jugendchor. Präzise in der Intonation und klar in der Aussprache konnte dieses Stück begeistern. Auch das Orchester legte gleich danach eine reife Leistung hin. So gaben die jungen Musikerinnen und Musiker unterstützt von zwei erwachsenen Mitspielern das „Halleluja“ aus Händels „Messias“ gleichermaßen mit Gefühl und Pathos wieder. Auch das ukrainische „Carol of the Bells“ und der Klassiker „White Christmas“ kamen reif, ausdrucksstark und anrührend zugleich zu Gehör. Die jungen Musiker schafften den Übergang von der slawischen Seelentiefe zum unbeschwerten Weihnachts-Swing mühelos.
Mit den traditionellen Stücken „Ganz leis is etz rundumadum“ und „Kyrie“ sowie dem „Rorate“ aus Salzburg entführte die Volksmusikgruppe unter der Leitung von Manfred Schierling das begeisterte Publikum in eine andere Klangwelt. Es waren feine, beinahe heimelige Lieder zur Weihnacht, die von alpenländischen Motiven musikalisch und inhaltlich von ihrer Gedankentiefe leben – und natürlich der hervorragenden Darbietung. Auch Zithern und ein fröhlicher Dudelsack waren hier zu hören. Stimmungsmäßig passend dazu bot anschließend das Klarinettenensemble den Andachtsjodler und das beliebte „Es wird scho glei dumpa“ als zwei kurze, aber stimmungsvolle Impressionen.
Die ehemalige Schülerin Johanna Schelter interpretierte in einem Soloauftritt souverän das gar nicht unkomplexe Stück „Leise weht’s durch alle Lande“ von Engelbert Humperdinck, am Klavier begleitet von Christian Metz. Oliver Ziegler trug die humorvolle Geschichte „Das Leben, ein Krippenspiel“ vor.
Auf hohem Niveau ging es musikalisch weiter. So trug das Vokalensemble der Q 11 ausdrucksreif, leichtfüßig und „beswingt“ das beliebte „Halleluja“ von Leonard Cohen und „We need a little Christmas“ vor. Das Blasorchester führte an dem „Menuett“ aus Händels Feuerwerksmusik und „A World of Christmas“ von Eric Osterling die eigene Bandbreite vor. Getragen, pompös und majestätisch dabei das Händel-Menuett, samtig-weich das zweite Stück. Die jungen Musikerinnen und Musiker zeigten hier schon große Reife. Das gilt auch für das Vokalensemble der Q 12, die mit ihrer Darbietung des „Have Yourself a merry little Christmas“ und „Happy X-Mas“ regelrecht Bilder verschneiter Winterlandschaften vor das geistige Auge zaubern.
Oberstudiendirektor Joachim Zembsch machte in einer sehr tiefgründigen und nachdenklichen Ansprache Mut mit Blick auf die Botschaft von Weihnachten. „Im Lukasevangelium ruft der Engel in der Heiligen Nacht den Hirten zu: „Fürchtet euch nicht!“ Das ist wohl in diesem Jahr die wichtigste Botschaft von Weihnachten. Denn viele Menschen heute haben Angst so wie die Hirten damals. Heute geht es darum, ob die Corona-Pandemie vorbei ist, ob der Krieg noch länger dauert oder sich sogar ausweitet. Viele haben Angst, ob sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können.“ Dabei sei auch Weihnachten kein „Kuschelfest“. „Dem heiligen Paar blieben Türen verschlossen, die Hirten hatten Furcht. Aber Weihnachten schenkt uns die Gewissheit, dass Gott für uns da ist“, so der Schulleiter.
Die über 90 Minuten des Konzerts vergingen wie im Fluge, das Publikum quittierte die tollen Auftritte immer wieder mit begeistertem Applaus. Am Ende gab es das gemeinsame „Tochter Zion“. Oberstudiendirektor Zembsch dankte allen Schülerinnen und Schülern und Mitwirkendenden. Die Leiter der Ensembles erhielten kleine Präsente zum Dank für ihre hervorragende Arbeit: Georg Obermaier (Saxophon- und Klarinettenensemble), Sophia Daum (Jugendchor), Barbara Ernst (Orchester) und Christian Metz (Vokalensembles, Bläserklasse und Blasorchester) sowie Manfred Schierling von der Volksmusikgruppe.