Im Juli in Rehau Fast alles neu beim Wiesenfest

Wolfgang Neidhardt

Am ersten Juli-Wochenende startet die Stadt wieder durch. Die Vorfreude ist groß. Vieles wird sich ändern – eines soll aber wie früher bleiben. Und das Motto klingt nach Tradition.

 
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  Foto: /Wolfgang Neidhardt

Fast alles wird neu sein, wenn die Rehauer und ihre Gäste am ersten Juli-Wochenende nach vier Jahren Pause wieder und künftig im zweijährigen Turnus ihr Wiesenfest feiern. Damit verbunden ist auch gleich ein Jubiläum: Seit 200 Jahren soll es dieses Fest geben.

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„Genauer gesagt, ist es im Jahr 1822 urkundlich erwähnt“, berichtete Bürgermeister Michael Abraham bei der Pressekonferenz am Dienstag im Rathaus. Das Motto des Festes inklusive Festzug wird sein: Rehauer Handwerk. Besonders freute er sich über drei neue Gäste, die das Fest bereichern: Marcus Traub und Björn Pausch von der Hofer Volksfestwirt GmbH sowie Gisela Meinel-Hansen von der Meinel-Bräu Hof.

Sie stellte fest: „Rehau hat eine Beziehung zu unserer Brauerei.“ Und sie kündigt an, was ihr Haus den Festgästen servieren wird: ein vollmundiges Pils, besonders gehopft mit einer hohen Stammwürze von 5,2 Prozent. „Das ist super lecker, hat viel Malz und viel Körper. Da brauchen wir kein besonderes Festbier brauen. Das Wichtigste ist ohnehin, dass man an richtigen Dorscht krichd.“

Neues Zelt und die Egertaler

Björn Pausch, Sprecher der Volksfestwirte, betonte, dass diese erstmals außerhalb der Stadt bei einem Fest als Organisatoren aufträten. Sie stellten ein relativ neues Zelt in „Fränkischer Optik“, und darin bieten sie klassische Bewirtung und ein abwechslungsreiches Musikprogramm, von Rock’n’Roll über Partymusik bis Blasmusik. „Natürlich stimmen wir uns mit den anderen Bewirtern ab, damit wir nicht ins Gehege mit ihnen kommen.“ Besonders freut er sich, dass die Egertaler Blaskapelle aus Selb in ihrem 50. Jubiläumsjahr neu aufgestellt erstmals in Rehau spielen wird – und zwar, wie in der Nachbarstadt Selb, zum Anstich des ersten Bierfasses am Samstag, 1. Juli, um 20 Uhr, im Festzelt sowie am Montag zum Weißwurst-Frühschoppen ab 9 Uhr.

Rockzipfel und Gery

Freitag, 30. Juni, „Freistaat live“ bietet eine breite Palette vom zünftigen Boarischen bis zur schweißtreibenden Disconummer, vom traditionellen Walzer bis zur romantischen Ballade, vom deutschen Schlager bis zum internationalen Rock-Klassiker. Sonntag, 2. Juli, „Die Rockzipfel“: Die Mitglieder dieser Band aus der Genussregion Oberfranken haben alle bei verschiedenen Coverbands ihr Handwerkszeug erlernt und heben sich mit einem einzigartigen Repertoire weit von normalen Coverbands ab.

Am Montag haben „Gery & the Johnboys“ Heimvorteil. Die Band aus Rehau und Umgebung präsentiert seit 30 Jahren ehrlichen, fetzigen, einfühlsamen Rock’n’Roll. „Sobald sie auf der Bühne auftauchen, zappelt alles, was sich bewegen kann, zu den Hits der 50er bis 70er Jahre“, versichern die Festwirte. Am 4. Juli treten beim Abendprogramm dann die „Partyteufel“ auf, die von vielen großen deutschen Volksfesten bekannt sind. „Hier wird der Funke gnadenlos überspringen“, versichert Björn Pausch.

Zeltküche und Vergnügungspark

Der Bürgermeister freute sich nur über dieses Musikangebot, sondern auch darüber, dass die Hofer Wirte eine „Zeltküche“ anbieten. „Das ist nicht selbstverständlich.“ Er garantierte für eine erfolgreiche Ausrichtung in dreierlei Hinsicht: Spiele und Festzug, organisiert von der Stadt, Vergnügungspark mit der seit 30 Jahren in Rehau bewährten Familie Späth aus Neustadt an der Aisch sowie das Festzelt mit den neuen Wirten. „Das Fest hat seinen Ursprung in einer Schulhausbesichtigung, ist ein Fest der Kinder und soll das auch so bleiben. Und der Name ,Rehauer Wiesenfest‘ ist eine stimmige Marke in der Region.“

Festzüge und Feuerwerk

Das Programm ist ein Klassiker in der Region: Am Samstag ab 17 Uhr sammeln sich die Rehauer inklusive der Prominenz auf dem Maxplatz und marschieren dann zum Festplatz, wo um 20 Uhr das erste Fass angestochen wird. Am Sonntag und Montag starten um 13 Uhr die Umzüge der Mädchen und Jungen aller Rehauer Schulen – und am Montagabend marschieren sie dann zurück zum Rathaus. Ein Feuerwerk am Dienstag, 3. Juli, 22.30 Uhr, soll das Fest abrunden.

Die Stadtverwaltung sorgt auch dafür, dass die „Leute wieder gut heimkommen“, versprach Alexander Prechtl von der Stadtverwaltung. Der Hofer Landbus, der über Regnitzlosau und Döhlau fährt, wird bis 1.30 Uhr unterwegs sein – wie schon beim Rehauer Stadtfest. Zusätzlich gibt es Freitag- und Samstagabend einen nach Bedarf fahrenden Shuttlebus. Dieses Angebot ein Argument mehr für das Fazit von Festwirt Marcus Traub: „Hier ist man gut aufgehoben zum Feiern.“