Im Raum Hof Leichte Entspannung am Ausbildungsmarkt

Dennoch bleibt eine große Lücke mit unbesetzten Ausbildungsstellen. Die Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof bietet Beratungen an.

 
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Im Bereich der Arbeitsagentur Hof-Bayreuth werden noch etliche Auszubildende zur Einzelhandelskauffrau oder zum Einzelhandelskaufmann gesucht. Wer sich dafür interessiert, hat gute Chancen. Foto: dpa/Henning Kaiser

Erstmals seit Jahren hat in der Region die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum wieder zugenommen. Dies teilt bei der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof in einer Jahresbilanz mit. Besonders erfreulich sei, dass 2023/24 fast 70 junge Menschen mit Fluchthintergrund in Ausbildung gekommen sind. Eine große Lücke mit unbesetzten Ausbildungsstellen bleibe dennoch.

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Unbesetzt waren zum Ende des Beratungsjahres 2023/24 noch 816 Ausbildungsplätze. 53 junge Menschen hatten noch kein Ziel für den Start ins Berufsleben. 206 Bewerberinnen und Bewerber haben zwar konkrete Pläne, wie zum Beispiel den weiteren Schulbesuch, interessieren sich aber dennoch weiter für den Beginn einer Ausbildung. Auch jetzt „können junge Menschen und Betriebe noch zueinander finden“, erklärt die Arbeitsagentur. „Die Berufsberatung steht dabei mit Rat und Tat zur Seite“, betont Sebastian Peine, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Betriebe und Verwaltungen meldeten im Beratungsjahr 2023/24 insgesamt 4418 betriebliche Ausbildungsstellen, 222 oder 4,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit 816 Stellen blieben 140 weniger unbesetzt als im vorangegangenen Beratungsjahr.

Die drei Berufe, in denen aktuell die meisten Ausbildungsstellen frei sind, sind Einzelhandelskaufleute, Verkäufer sowie Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk. Auch auf eine Ausbildung im Fleischerhandwerk, in der Lagerlogistik, Büromanagement, Industriemechanik oder in der Anlagemechanik für Sanitär und Heizung sowie zu Industriekaufleuten hat man noch gute Chancen.

2318 Jugendliche hatten sich seit Oktober 2023/24 mit Unterstützung der Berufsberatung auf die Suche nach dem passenden Berufseinstieg gemacht. Das waren 135 oder 6,2 Prozent mehr als 2022/23. Nahezu die Hälfte hat einen Realschulabschluss. Gut ein Drittel verfügt über einen Hauptschulabschluss, knapp 16 Prozent besitzen die (Fach-)Hochschulreife. Knapp 400 oder 17 Prozent haben einen ausländischen Pass, darunter sind auch 197 (8,5 Prozent) Geflüchtete. 1248 junge Menschen starteten in eine betriebliche Ausbildung, 413 in Schule oder Studium; 160 entschieden sich für eine Erwerbstätigkeit. 27 führten eine begonnene Ausbildung fort. 53 Jugendliche werden sich in Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen weiter orientieren. 30 Bewerber absolvieren gemeinnützige oder soziale Dienste, wie zum Beispiel den Bundesfreiwilligendienst. 132 junge Menschen sind arbeitslos gemeldet.

Rechnerisch entfallen 2023/24 auf 100 betriebliche Berufsausbildungsstellen 52 Bewerber. Auf 100 unbesetzte Lehrstellen kommen sechs unversorgte Bewerber.

In Stadt und Landkreis Hof boten im abgelaufenen Beratungsjahr Firmen und Verwaltungen 1453 Ausbildungsplätze an, 90 weniger als von Oktober 2022 bis September 2023. 261 Angebote stehen auch weiter noch zur Verfügung, 13 weniger als im vorangegangenen Beratungszeitraum.

Die Berufsberatung stand insgesamt 736 Jugendlichen bei der Ausbildungssuche zur Seite. Das waren 29 mehr als im vorangegangenen Beratungszeitraum.

Die Berufsberatung unterstützt mit konkreten Ausbildungsangeboten und klärt in persönlichen Beratungen, welche Ausbildungsberufe infrage kommen „oder welche Brücken in die Berufsausbildung führen können“, wie die Agentur für Arbeit mitteilt. Ein Berufsorientierungspraktikum ermöglicht praxisnahe Einblicke in einen Ausbildungsberuf. Mögliche Fahr- und Übernachtungskosten können von der Agentur für Arbeit übernommen werden.

Der Mobilitätszuschuss bietet einen Anreiz für junge Menschen, ihr bisheriges Wohnumfeld zugunsten einer Ausbildungsaufnahme in einer anderen Region zu verlassen. Dabei kann für das erste Ausbildungsjahr ein Zuschuss in Höhe von zwei Heimfahrten monatlich gewährt werden.

Mit der „Einstiegsqualifizierung“ (EQ) können junge Menschen an eine Ausbildung herangeführt werden. Die EQ ist ein sozialversicherungspflichtiges betriebliches Langzeitpraktikum (vier bis zwölf Monate). Ausbildungssuchende erhalten eine Praktikumsvergütung, der Praktikumsbetrieb bekommt wiederum einen Zuschuss zur vereinbarten Vergütung.

Die Assistierte Ausbildung kann junge Menschen bereits bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen. Die Auszubildenden erhalten bedarfsgerechten Stütz- und Förderunterricht sowie sozialpädagogische Begleitung, sofern dies erforderlich ist.

Kontaktmöglichkeiten: Ausbildungssuchende können sich auf www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung anmelden und werden zu einem Beratungsgespräch eingeladen. Alternativ ist die Berufsberatung auch telefonisch unter 0800/4555500 erreichbar. Arbeitgeber können sich an den Arbeitgeber-Service wenden.