Immer mehr Krankmeldungen Corona-Ausfälle bringen Klinik in Not

, aktualisiert am 12.08.2022 - 08:28 Uhr
Am Kulmbacher Klinikum ist die Zahl der Krankmeldungen so stark gestiegen, dass das OP-Programm reduziert werden musste. Foto: Klinikum

75 Mitarbeiter fehlen im Kulmbacher Haus krankheitsbedingt allein in der Pflege. Derweilen steigt die Inzidenz in großen Schritten weiter und erreicht 1426,61.

 
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Der Wert steigt und steigt. Am Donnerstagnachmittag meldet das Kulmbacher Landratsamt 221 neu bekannt gewordene Coronafälle. Vor einer Woche waren es am selben Tag 94 gewesen. Damit fallen aktuell 1019 Infektionen in die offizielle Statistik.

Die tatsächliche Zahl liegt nach Behördenangaben deutlich höher. Das macht sich zunehmend auch in den Betrieben in der Region bemerkbar. In etlichen Geschäften beispielsweise hängen bereits Hinweise aus, dass aufgrund der massiven Krankmeldungsquoten wegen Corona der Service nur noch eingeschränkt geleistet werden kann.

Am Klinikum Kulmbach werden laut Landratsamt derzeit sechs Patienten wegen einer Erkrankung in direktem Zusammenhang mit Corona stationär behandelt. Das ist im Vergleich zu früheren Zeiten überschaubar.

Anders sieht es jedoch bei den Krankmeldungen des Klinikpersonals aus. Geschäftsführerin Brigitte Angermann sagte am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung, dass allein aus der Pflege derzeit 75 Mitarbeiter im Krankenstand sind. Seit dem vergangenen Samstag seien die Krankmeldungen gehäuft aufgetreten. Das Klinikum habe deswegen elektive Eingriffe verschieben müssen.

Auch in der kommenden Woche bleiben laut Angermann drei Operationssäle im Haus geschlossen. Die vielen Krankheitsfälle kommen vor allem in der Haupturlaubszeit höchst ungelegen. Sie hoffe nun, dass sich die Lage in den nächsten Tagen wieder etwas entspannt.

„Purer Kampf“ sei derzeit im Klinikum angesagt. „Mehr als in Hochzeiten der Pandemie.“ Damals habe man Personal für die Corona-Stationen finden müssen, jetzt fehle das Personal überall.

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