Impfkampagne schreitet voran Mehr als die Hälfte im Hofer Land ist geimpft

Es geht – noch – schnell voran im Hofer Land. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Matthias Bein

Das Hofer Land ist bei den über 16-Jährigen sogar bei einer Impfquote von fast 60 Prozent angekommen. In diesem Tempo wird es wohl nicht weitergehen.

 
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Hof - Die Impfkampagne kommt schnell voran. Nicht zuletzt wegen mehrerer Sonderkontingente des Freistaates ist in Stadt und Landkreis Hof mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung geimpft. 51,24 Prozent sind es genau am Freitag. Nimmt man die Impfberechtigten über 16 Jahre, sind es sogar 59,14 Prozent. Der Vergleich: 36,6 Prozent sind es in Bayern, 35,9 im Bund. Landrat Oliver Bär gratulierte im Hofer Impfzentrum den Teams vor einer mannshohen „> 50 %“-Holzarbeit – aber in nächster Zeit wird die Impfkampagne im Hofer Land voraussichtlich an Fahrt verlieren.

Zweitimpfungen laufen an

„Wir legen bald den Fokus auf die Zweitimpfungen“, erklärte Bär. Das bedeutet, dass Impflinge, die Vakzine von Biontech oder Moderna erhalten haben, nach sechs Wochen erneut gefragt sind; für sie muss das Impfzentrum Dosen bereithalten. Die Differenz zum Gesamtvorrat bleibt für die, die das Impfzentrum erstmals aufsuchen. Diese Menge hängt davon ab, wie viel der Freistaat liefert. Die Zahlen können bekanntermaßen schwanken. Noch 13 500 Menschen sind angemeldet. Sie einberechnet, würde man im Hofer Land in absehbarer Zeit auf eine Barriere stoßen: Man hat alle Gemeldeten geimpft, aber es fehlen noch tausende Menschen. Bär setzt darauf, dass die Prioritätsgruppe 4 die Rechnung besser aussehen lässt. Diese Gruppe – alle, die noch nicht dran waren – hat man Bär zufolge noch nicht gezielt angesprochen; er hofft auf mehr Zuspruch.

Hausärzte besorgt

Eine große Rolle spielen die Hausärzte. Sie wurden in Hof früher als im restlichen Bayern eingebunden und haben über 21 000 Patienten geimpft. Ob es so rasch weitergeht, bezweifelt Ulrich Voit, Hausarzt aus Schwarzenbach am Wald und Vertreter der Kreisärzteschaft. Ärzte, sagt er, bekämen die Vakzine über Apotheken und damit über den Großhandel. Bei der behördengelenkten Versorgung mit Impfstoff werde darauf geachtet, dass eine ausreichende Zahl Dosen für die Zweitimpfungen zurückgehalten werden. Bei Großhändlern aber, fürchtet Voit, sei dies nicht gewährleistet. Das würde bedeuten: Patienten von Hausärzten kämen nicht zur empfohlenen Zeit an die zweite Dosis.

Im Impfzentrum ist dies laut Johann Schötz, dem ärztlichen Leiter, gesichert. Der Mediziner erklärte dazu auch, dass man es im Hofer Zentrum beim Impfstoff von Astrazeneca bei einer Wartezeit zwischen erster und zweiter Impfung von zwölf Wochen belasse. Auch wenn Hausärzte diese Spanne verkürzen könnten. Schötz erklärt: „Unser System lässt es nicht anders zu, und es ist vor allem medizinisch sinnvoll.“

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