In Arzberg Kita-Außenanlagen nächstes Jahr fertig

Christl Schemm

Die Mitglieder des Arzberger Bauausschusses besichtigen das „Abenteuerland“ an der Egerstraße. Laut Bürgermeister Stefan Göcking liegen die Arbeiten dort im Soll. Er sagt: „Es gibt keinen Grund für ein Lamento.“

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Zwar sind die Außenanlagen rund um die Kindertagesstätte „Abenteuerland“ an der Egerstraße noch nicht fertig, aber der Betrieb läuft laut Bürgermeister Stefan Göcking (rechts) ohne Probleme. Davon machten sich bei einer Ortsbegehung die Mitglieder des Bauausschusses und weitere Stadträtinnen und -räte ein Bild. Foto: /Christl Schemm

Seit Ende letzten Jahres werden die Jungen und Mädchen, die bis dahin in der Kindertagesstätte „Villa Weinberg“ ihr Domizil hatten, in der neuen Kita „Abenteuerland“ in Arzberg betreut. Allerdings können die Kinder dort noch nicht draußen spielen. Denn das Gelände rund um die Einrichtung der evangelischen Kirchengemeinde an der Egerstraße gleicht einem unübersichtlichen Abenteuerspielplatz mit großen Erd- und Steinhaufen. Noch immer sind Bauarbeiter mit schwerem Gerät dabei, die Außenanlagen zu gestalten. Da sich bereits der Bau der Kita aufgrund der Corona-Pandemie verzögert hatte, dauern die Arbeiten an den Freiflächen manchen Stadträtinnen und -räten nun zu lange. Sie mutmaßen, dass auf der Baustelle nicht ausreichend und schnell genug gearbeitet wird.

Nach der Werbung weiterlesen

Am Donnerstagnachmittag machten sich die Mitglieder des Bauausschusses ein Bild vor Ort. Außerdem besichtigten sie die Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) Oschwitz, die Straße von Oschwitz Richtung Raithenbach und die Erddeponie an der B 303 im Stadtteil Seußen.

Nichts Negatives

Nach den Ortsbesichtigungen betonte Bürgermeister Stefan Göcking im Sitzungssaal des Rathauses, die Einschätzung, dass auf der Kita-Baustelle nicht gearbeitet werden, sei nicht richtig. „Das Gefühl, es könnte schneller gehen auf einer Baustelle, hat man immer“, sagte er. „Aber es passt alles. Die Arbeiten sind im Soll. Aus meiner Sicht gibt es hier keinen Grund für ein Lamento und nichts Negatives.“ Im nächsten Jahr werde die Anlage fertig, die Spielgeräte würden aufgestellt. Zudem teilte der Bürgermeister mit, dass die Stadt für den Neubau der Freisportanlage, die im Zuge des Kita-Baus dem Erdboden gleichgemacht worden war, einen weiteren Förderantrag stellen werde. Der Bund habe ein neues Förderprogramm aufgelegt. Die Stadt werde versuchen, den Bau einer Sprunggrube und einer Laufbahn sowie Spielgeräte über diese Fördermittel zu finanzieren.

Jeder habe bei der Ortsbesichtigung der TWA Oschwitz sehen können, was dort an innovativer Technik für die Wasserversorgung eingebaut worden sei, sagte Göcking. Die Dimension des neuen Gebäudes und der technischen Anlagen sei nicht zu groß, sondern angemessen. „Hier ist Hightech verbaut, und zwar nach den Vorgaben der zuständigen Behörden“, betonte der Rathaus-Chef und zitierte Planer Richard Steppan. Dieser habe gesagt, dass die Anlage in Arzberg eine der modernsten in ganz Bayern sei. „Wir haben hier jetzt einen Vorsprung vor anderen Gemeinden“, freute sich der Bürgermeister. Zwar werde der Wasserpreis langfristig zwangsläufig steigen müssen, doch gutes Trinkwasser sei überlebenswichtig für die Bürgerinnen und Bürger.

Nägel mit Köpfen

Seit vielen Jahren diskutiert der Stadtrat über den Ausbau der kleinen Straße am Ortsausgang von Oschwitz Richtung Raithenbach. Besonders für die dort ansässige Firma Reihl sei der Zustand des früheren Feldwegs problematisch, sagte Göcking. Lkw-Fahrer weigerten sich, die Straße zu befahren, weil die Asphaltdecke kaputt sei. Auch ein Gerinne sei nicht vorhanden.

„Irgendwann müssen wir Nägel mit Köpfen machen“, konstatierte der Bürgermeister. Zu prüfen sei, was ein Vollausbau der Straße koste, oder ob doch nur die Tragdeckschicht erneuert werden solle. „Wir werden das in den nächsten Monaten angehen und entscheiden.“

13.000 Kubikmeter

Wenn gebaut wird, fällt Erdaushub an. Diese Erde muss irgendwo gelagert werden. Dafür hat der Stadtrat im November 2019 dem Landwirt Arnold Gropp im Stadtteil Seußen erlaubt, ein Gelände neben der B 303 aufzufüllen. Mittlerweile türmen sich dort enorme Erdhügel. Nun hatte Gropp beantragt, die Auffüllmenge um rund 13. 000 Kubikmeter von bisher 50 .000 auf 63 .000 Kubikmeter zu erhöhen. Denn auch beim Bau der Justizvollzugsanstalt Marktredwitz fallen große Mengen Erdaushub an. Göcking verwies auf die wirtschaftlichen Aspekte für den Landwirt und darauf, dass die Genehmigung keine Frage von „schön oder nicht schön“ sei. „Wir haben A gesagt, nun müssen wir auch B sagen“, meinte der Bürgermeister. Gegen das Vorhaben hatten die Mitglieder des Bauausschusses keine Einwände. Dem Bau eines Wintergartens an der Oberen Rohrschmiedsmühle 1 stimmte das Gremium ebenfalls zu.

Wasser und Energie

Stefan Klaubert (SPD) wies darauf hin, dass auch für die Deponie Sandmühle bald mehr Platz nötig sei. Er regte an, diese Sonderflächen für PV-Anlagen zu nutzen. „Wir müssen uns noch viel mehr Gedanken machen über Wasser und Energie“, sagte der Bürgermeister in diesem Zusammenhang. Ferner verwies er darauf, dass der Antrag für die Förderung des geplanten Feuerwehr-Dorfgemeinschaftshauses in Seußen dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) zur Bearbeitung vorliege.

Kenntnis nahmen die Rätinnen und Räte von den Plänen des Landratsamts für eine sogenannte Teilhabestation nahe des früheren Rewe-Areals.