In Berg-Tiefengrün Abfeiern mit Django 3000 nach der langen Pause

Sandra Hüttner
Unplugged und unterm Pavillon ganz nah am Publikum: das Quartett Django 3000. Foto: /Hüttner

Das Wetter ist mies, doch Django 3000 heizt mächtig ein: Das Quartett bietet seinen Fans in Tiefengrün ein mitreißendes Konzert. Veranstalter Robert Kehl fehlen für ein paar Momente die Worte.

 
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Tiefengrün - Django 3000 bringt die Menschen nach der langen Corona-Pause zum Klatschen, Singen und Tanzen, kurz: zum Abfeiern. Korbinian Kugeler (Kontrabass), Kamil Müller (Sänger und Gitarrist), Jojo Vogt (Schlagzeug) und Florian R. Starflinger (Geige) begeisterten ihr Publikum vom ersten Ton an beim Konzert im Innenhof des Landhausgartens der Familie Bunzmann im Berger Winkel.

Mit dem Wiesn-Hit „Heidi“ haben sich Django 3000 auf die große Bühne katapultiert und touren seitdem nicht nur durch Deutschland, sondern um die Welt, waren schon Südkorea, Russland, Finnland und auch Indien. Mit Geige, Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug spielen sie bayerischen Gypsi-Rock – das Publikum holt sie schon zu Beginn mit dem lautstarken Sprechchor „Django“ auf die Bühne, und schon geht die Post ab.

Der Issigauer Metzger und Unternehmer Robert Kehl hatte dazu eingeladen. „Robert ist Follower und Fan“, erzählt Kamil Müller lachend. Robert Kehl habe seiner Sarah beim Heimatkonzert in Staudach-Egerndach 2016 auf der Django-Bühne den Heiratsantrag gemacht. Die Hochzeit folgte, und seitdem sind die beiden glücklich verheiratet.

Robert zeigt seine Verbundenheit zu Django 3000 auch mit einem Tattoo auf der rechten Wade und nennt die Band „die Jungs“. Man versteht sich, und bei der Begrüßung auf der kleinen überdachten Bühne unterm ausladenden Kastanienbaum dankt Robert seinem Opa, ohne den er nie nach Chiemgau gekommen wäre – und somit auch nicht die Band kennengelernt hätte. Er dankt seinem Bruder, seiner Frau Sarah und Sohn Maxi – dann versagt erst einmal die Stimme. Schlucken, warten. „Regen ist kein Grund abzusagen und jetzt geben wir Gas mit Django“, meint Robert dann.

Unter Regenschirmen, eingehüllt in Regenponchos und, soweit erlaubt, zusammensitzend unter eiligst aufgestellten Pavillons genießen die Gäste das Unplugged-Konzert und die wiedergewonnene Freiheit. Sänger Kamil Müller erzählt kurzweilige Anekdoten aus dem Leben der bayerischen Gypsy-Band, die jede Menge Rhythmus im Blut hat und unter die Leute bringt. Dabei kommt das Quartett völlig ohne Verstärker aus, aber mit glühender Gipsy-Leidenschaft schafft es in Kürze Atmosphäre, ist hautnah beim Publikum. Kamil Müller hat viel zu erzählen von der „wuiden, weiden Welt“, und die Gäste saugen die Erzählungen auf, schließlich gab es in letzter Zeit nicht viel zu erleben.

Und so präsentieren Robert Kehls „Jungs“ den Fans, die auch das nasskalte Wetter nicht schreckt, ein mitreißendes Konzerthighlight ohne Netz und doppelten Boden. Der Boden bebt, die Stimmung knistert, wenn das Evergreen der Band, die legendär gewordene Heidi erklingt. „Was wir heute hier erleben, das ist in der jetzigen Zeit etwas ganz Besonderes“, hatte Robert schon zur Begrüßung festgestellt, und er hatte recht.

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