Die Siegerehrung ist ganz unprätentiös abgelaufen damals: „Ran an den Steg fahren, aussteigen, und los ging’s: Wir standen da in Socken und verschwitzt, und dann hat uns der IOC-Präsident unsere Medaillen umgehängt.“ Drei Minuten und 19,27 Sekunden hatten die fünf für den Kilometer auf dem Moskauer Kanal gebraucht, hatten den nachfolgenden Mannschaften aus Bulgarien und Russland eine halbe Sekunde abgenommen. Olympisches Gold im Vierer mit Steuerfrau – sie waren fortan gefeierte Stars daheim in der DDR. Die Zeitungen berichteten, Fernsehen und Radio sowieso, und die Autogrammkarten wurden ihnen aus der Hand gerissen. Silvia Duscher, die damals noch Fröhlich hieß, gehörte zu ihrer Zeit zu den erfolgreichsten Sportlerinnen der DDR, war unter anderem zweifache Weltmeisterin und hat olympisches Gold erkämpft. Heute holt die Wahl-Hoferin ihre Medaillen kaum noch einmal aus dem Schrank.