Die Glasfabrik Lamberts in Holenbrunn, die 1887 gegründet wurde, stellte von Anfang an Ornamentglas aus der Wanne her. Ab 1888 konnte auch Drahtglas hergestellt werden. Das Drahtgewebe wurde auf unterschiedliche Weise in die Rohglasplatte eingebracht. Abgeleitet vom Chance-Walzwerk sind Maschinen entwickelt worden, die es ermöglichten, das Drahtgeflecht beim Walzvorgang mit einzubringen. Derartige Maschinen wurden auch von der Firma Emil Offenbacher in Marktredwitz hergestellt. Aus dieser Firma ist die heutige Firma Fickert & Winterling hervorgegangen.
Gründung des Glaswerks
Eine besondere Bedeutung für die Entwicklung und Produktion erhielt die Gründung des Marktredwitzer Glaswerks in den Jahren 1885 bis 1900 durch die Firma Seligmann Bendit & Söhne. Am 20. April 1887 wurden der Firma die genehmigten Pläne zum Bau einer Glasfabrik vom königlichen Bezirksamt Wunsiedel ausgehändigt. Die Pläne der Spiegelglasfabrik stammten von dem Redwitzer Baumeister Friedrich Mühlhöfer. 1912 wurde die „Glasschleif“ auf dem Werksgelände in Marktredwitz errichtet und 1913 in Betrieb genommen. Jetzt konnte ein Teil der Schleif- und Polierarbeiten sozusagen im Haus vorgenommen werden, vorher musste man es von außerhalb besorgen lassen. Man erzielte immer mehr Perfektionierungen. Der Ausstoß der Firma Bendit erreichte im Jahr 1928 rund 250 000 Quadratmeter Tafel- und Spiegelglas.