In Marktredwitz Millionenschaden nach Großbrand

Herbert Scharf
Feuerwehren aus der ganzen Region kämpften am Samstagabend gegen die Flammen auf dem Baywa-Gelände. Foto: /Herbert Scharf

Böse Überraschung zu Neujahr: Am späten Samstagabend geht in Marktredwitz eine Lagerhalle der Baywa in Flammen auf. Die vielen Helfer bekommen das Feuer bald unter Kontrolle – und verhindern noch Schlimmeres.

 
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Marktredwitz - Während die Marktredwitzer am Samstagabend vor dem Fernseher sitzen und teils den „Tatort“ im ersten oder das „Traumschiff“ im zweiten Programm ansahen, bricht in einer Halle im Hof der Marktredwitzer Baywa aus bisher unbekannter Ursache ein Brand aus.

Es war kurz vor 21 Uhr, als Passanten eine starke Rauchentwicklung auf dem Baywa-Gelände an der Gebrüder-Kastner und der Schulze-Delitzsch-Straße bemerkten und die Polizei alarmierten.

Die Marktredwitzer Feuerwehr rückte umgehend zum Brandort aus. Inzwischen stand die Halle, in der Baustoffe und andere Materialien gelagert waren, in hellen Flammen. So wurde Großalarm gegeben. Und kurz darauf kämpften die Feuerwehren aus der ganzen Umgebung, aus dem Landkreis Wunsiedel und dem Kreis Tirschenreuth, gegen die Flammen.

Zwei riesige Öltanks

Einsatzleiter war der Marktredwitzer Stadtbrandinspektor und Kommandant Maximilian Seiler, der gleichzeitig mit den Löscharbeiten bei der Halle die Umgebung von dem Feuer abschirmen ließ. Denn ganz in der Nähe des Brandortes stehen zahlreiche Bäume zwischen der Baywa und der Firma Rauch. Und auf der anderen Seite liegt – nur durch die Gebrüder Kastner-Straße getrennt – das Bahngelände.

Am Rand des Bahngeländes stehen zwei riesige Öltanks, die rund sechs Millionen Liter Öl fassen. Auch hier sorgten die Männer und Frauen der Feuerwehren dafür, dass das Feuer, das inzwischen weit in den Nachthimmel ragte, nicht übergreifen konnte. Inzwischen waren es rund 300 Helferinnen und Helfer der Feuerwehren, des THW, des Rettungsdienstes und der umliegenden Polizeidienststellen, die vor Ort waren.

Dichte Wolken über der Stadt

Die Polizei hatte mit Hilfe der Wehren den Brandort weiträumig abgesperrt und forderte Anwohner bis nach Lorenzreuth auf, die Fenster geschlossen zu halten und sich nicht in der Nähe des Brandes aufzuhalten. Denn durch das Feuer wurden Schadstoffe freigesetzt, die in dichten Wolken über die Stadt zogen.

Bei der Halle selber war nichts mehr zu retten. Hier wurde von einem Millionenschaden gesprochen. Was genau darin gelagert war, war am Sonntag nicht zu erfahren. Gelungen aber ist es den Feuerwehren, Nachbargebäude und die Öltanks abzuschirmen. Nicht auszudenken, wenn das Feuer auf das leicht brennbare Öl übergegriffen hätte.

Bald konnte bei der Bahn Entwarnung gegeben werden. Während der ersten Löscharbeiten war der Betrieb auf dem benachbarten Bahngelände eingestellt worden.

Bei Löscharbeiten leicht verletzt

Vier Angehörige der Feuerwehr, die sich bei den Löscharbeiten leicht verletzt hatten, wurden vom Rettungsdienst vor Ort versorgt. Noch am Abend nahmen die Brandfahnder der Kripo aus Hof die Ermittlungen nach der Brandursache auf.

Am Samstagabend vor Ort waren auch Landrat Peter Berek und Oberbürgermeister Oliver Weigel. Weigel postete noch in der Nacht per Internet, dass er stolz sei auf die Feuerwehren und die Helfer von THW, BRK und Polizei, die den Brand rasch unter Kontrolle gebracht und einen höheren Schaden vermieden haben. „Danke für eure Hilfe. Grade greift ein Rad ins andere, und wir konnten Schlimmeres verhindern.“

Am Sonntag war der Brandort Ziel von Hunderten von Menschen, die am Brandort nur noch verkohlte Trümmer sahen.

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