Jede dritte Frau in Deutschland erlebt häusliche Gewalt. Drei Opfer erklären in dem Theaterstück „Keine mehr“, das am Freitag, 2. Dezember, in der Marktredwitzer Stadthalle zu sehen ist, ihren Weg und Umgang mit dem Thema.
Die Bühne für Menschenrechte aus Berlin gastiert am Freitag mit dem Stück „Keine mehr“ in der Marktredwitzer Stadthalle. Drei Expertinnen, die selbst Opfer häuslicher Gewalt sind, thematisieren ihre Erfahrungen.
Jede dritte Frau in Deutschland erlebt häusliche Gewalt. Drei Opfer erklären in dem Theaterstück „Keine mehr“, das am Freitag, 2. Dezember, in der Marktredwitzer Stadthalle zu sehen ist, ihren Weg und Umgang mit dem Thema.
Die minimalistische Darstellung der Berliner Bühne für Menschenrechte gibt Worten und Emotionen viel Raum. Drei Expertinnen zeigen ihre persönliche Betroffenheit, ihren Kampf und ihre Wünsche zum Thema häusliche Gewalt. Das Treffen zwischen den Protagonistinnen bildet das Fundament des Stücks, das wie ein Gespräch aufgebaut ist: mal vertraut, mal fremd, mäandernd, abgehackt, systemisch, anekdotisch.
Egal, wie unterschiedlich die Geschichten seien: „Gewalt ist Gewalt” – ob für eine geflüchtete, migrantische oder deutsche Frau, verdeutlichen die Theatermacher aus Berlin. Wie die Übergriffe allerdings ermöglicht und eingeordnet würden, hänge davon ab, wie stark das Umfeld von Rassismus, Klassismus und patriarchalen Strukturen geprägt sei.
Das dokumentarische Stück feierte an der Berliner Bühne für Menschenrechte im Januar Premiere und geht seitdem auf Tournee. Ziel sei, „Geschichten zu erzählen, die wütend, nachdenklich und traurig machen, die aber auch Hoffnung geben – die bewegen und die vor allem auch ermutigen“, heißt es in einer Mitteilung. Denn „Keine mehr“ ruft klar zur Solidarisierung von und mit betroffenen Frauen auf.
In Marktredwitz gastiert die Bühne auf Einladung des Arbeitskreises „#Gendergedöns“ des Landratsamtes Wunsiedel mit Mitteln von „Demokratie leben“ sowie von der Sparkasse Hochfranken.
Neben der Schüler-Aufführung um 10 Uhr gibt es am Freitag um 18.30 Uhr in der Marktredwitzer Stadthalle eine kostenlose Vorstellung für alle Interessierten ab 16 Jahren. Im Anschluss findet eine Gesprächsrunde statt mit dem Frauennotruf Hochfranken, dem Frauenhaus des Awo-Kreisverbands Wunsiedel, der Täterberatung Systep und der Migrationsberatung der Awo. Ziel ist, auch mit den Zuschauern ins Gespräch zu kommen. Denn die Akteure des Berliner Theaters gehen davon aus, dass es unter den Zuschauern ebenfalls Opfer gibt oder das Publikum zumindest Betroffene kennt.