So weit, so gut. Das größere Problem liegt aber im weiteren Verlauf des Kanates und des Rohres und Stollens in Richtung Heinestraße. „Von dem, was dort unten kommt, hat niemand eine Ahnung“, beschreibt Pötzsch die Misere. Diesen unteren Teil müsse man erst untersuchen, um mit den Sanierungsmaßnahmen im oberen Teil beginnen zu können – auch um unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Stadtrat entscheidet
Nach Meinung der Experten dürfte sich im unteren Teil der Bahnhofstraße aufgrund des geringer werdenden Gefälles nur noch das Rohr, aber kein Kanat mehr befinden. Wissen tut es aber im Moment niemand ganz genau. Pötzsch hofft, dass in ein bis zwei Wochen genauere Erkenntnisse vorliegen, die dann als Grundlage für eine Entscheidung im Stadtrat dienen können. Dabei hofft der Oberbürgermeister auf eine zügige und günstige Lösung. Allerdings könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Aussagen über den finanziellen und zeitlichen Aufwand treffen. „Wir versuchen, das alles so schnell wie möglich umzusetzen, um dann im zeitigen Frühjahr mit dem Straßenbau weiterzumachen.“
Mit den anliegenden Gewerbebetrieben stehe man in Kontakt, sagte Pötzsch. Allerdings bittet er um Verständnis für die Verzögerung – und auch um Entschuldigung. Allerdings gehe es in diesem Fall von höherer Gewalt darum, eine Gefahr für Leib und Leben zu vermeiden. „Dafür nehmen wir den zeitlichen und finanziellen Aufwand in Kauf. Grundsätzlich hoffe er auf Hilfe von der Regierung von Oberfranken. Der Firma VSTR sprach Pötzsch großes Lob aus, weil es bisher noch zu keinen weiteren Verzögerungen gekommen sei. Vielmehr habe sie den Bau des Kreisverkehrs so weit wie möglich vorangetrieben. „Wir haben glücklicherweise hier Fachleute, die zielorientiert und hoch motiviert an Lösungen arbeiten“, lobte der OB. Und natürlich vertraue man bei der Sanierung im Untergrund auch auf die Erfahrung der Abwasserbetriebe Selb (AWS).
Parkplätze
Bauleiter Gabler kündigte an, dass man alles daran setze, die Friedrich-Ebert-Straße als Sackgasse befahrbar zu machen und auch die Parkplätze fertigzustellen. Auch sei der Gehweg in Richtung Bahnhof weitestgehend fertig, eventuell könne man im Kreisverkehr die erste Tragschicht aufbringen. Gabler und Maximilian Seidel vom Bauamt waren sich einig, dass die Arbeiten am Kreisverkehr in acht Wochen erledigt werden könnten – sobald der Untergrund saniert ist. Die Kosten für den Kreisverkehr gab Seidel mit 1,05 Millionen Euro an.
Dabei sind die Kosten für die Sanierungen des Untergrundes natürlich noch nicht eingerechnet.