In Selb Neubau für die „Tauer-Bridge“

Noch in diesem Jahr soll die „Tauer-Bridge“ in der Selber Innenstadt durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: /Florian Miedl

Eine Sanierung der Fußgängerbrücke beim Färbergässchen rentiert sich nicht mehr. Die Stadt will noch heuer mit den Arbeiten beginnen.

 
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Die Fußgängerbrücke über den Selbbach beim Färbergässchen – in Selb besser bekannt als „Tauer-Bridge“ – muss erneuert werden. Der Ersatzneubau, wie es im Amtsdeutsch heißt, soll noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Das hat der Stadtrat Selb einstimmig beschlossen. Kosten wird die neue Brücke 110 000 Euro.

Eigentlich hätte das Thema in nichtöffentlicher Sitzung behandelt werden sollen, kam aber auf Antrag von Walter Wejmelka (SPD) und mit Zustimmung von Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch in die öffentliche Sitzung.

Nicht wirtschaftlich

Wie Uwe Hofmann vom Bauamt erläuterte, hat sich bei einer Begehung herausgestellt, dass das Brückengeländer nicht mehr ausreichend im Beton verankert ist. Kurzfristig habe man deswegen eine Fachfirma zu einem Ortstermin gebeten. Dabei habe sich dann herausgestellt, dass das Betonbauwerk nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren sei. Wie Hofmann aus Nachfrage sagte, ist die Brücke immerhin schon 50 Jahre alt. Eine Sanierung rentiere sich nicht mehr. Aus Sicherheitsgründen habe man einen Bauzaun vor dem Geländer aufgestellt.

Für das kommende Haushaltsjahr habe man bereits Geld für einen Ersatzneubau angemeldet. Allerdings solle nun vor dem Hintergrund der Bayerisch-tschechischen Freundschaftswoche versucht werden, den Neubau noch heuer hinzubekommen. Die Tiefbauabteilung habe dazu einen Vorentwurf für eine Stahlkonstruktion gefertigt, der sich an dem Entwurf der Rampe für das Holzdeck im Grafenmühlweiher angelehnt habe. Wie Hofmann weiter sagte, hatte das Statikbüro Bachmann aus Schwarzenbach an der Saale das Bauwerk am Grafenmühlweiher geplant.

Auftragsvergabe

Weil das Büro auch die Statik für die neue Brücke kurzfristig vorlegen und auch die Ausführungsunterlagen liefern kann, hat Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch im Rahmen einer dringlichen Anordnung den Auftrag an das Ingenieurbüro Bachmann zum Preis von 3500 Euro erteilt.

Im laufenden Haushaltsjahr steht für den Neubau kein Geld im Haushalt zur Verfügung. Um trotzdem noch heuer bauen zu können, könnte man das Geld durch Einsparungen bei der Ertüchtigung des Perlenradweges aufbringen, lautete der Vorschlag der Verwaltung.

„Man muss kein Fachmann sein, um den Zustand der Brücke zu erkennen“, kommentierte Walter Wejmelka (SPD) den Vortrag. Er wollte wissen, ob sich der Beschluss nur auf die Brücke beziehe, da man sich vor wenigen Wochen ja auch über die Sanierung des Parkplatzes unterhalten habe. Das bestätigte Oberbürgermeister Pötzsch. Um den Parkplatz werde man sich dann anschließend kümmern. Von Vorteil sei es, dass man beim Neubau die Widerlager nicht erneuern, sondern wiederverwenden könne.

Einstimmig

In diesem Zusammenhang bat Matthias Müller (CSU) um einen Sachstandsbericht zu den weiteren Arbeiten am Färbergässchen und der angedachten Einhausung der Müllbehälter. Der Stadtrat nahm die Vergabe zur Kenntnis und stimmte der Mittelübertragung für den Brückenneubau einmütig zu.

Nicht in die öffentliche Sitzung gelangte das Thema Goetheplatz. Beantragt hatte das Roland Schneider (FWS). Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch stimmte Schneider zwar zu, dass das öffentliche Interesse groß sei, allerdings habe man noch nicht alle Informationen zusammen. Bei dem Punkt ging es um eine Auftragsvergabe an ein Unternehmen, das eben weitere Fakten liefern solle. Pötzsch versprach allerdings, dass man die Öffentlichkeit sofort informieren werde, sobald Klarheit herrsche. Auch habe man im November einen Termin mit den Anliegern, versicherte Pötzsch.

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