In Selb Wiesenfestbäume am Selbbachstrand

Im Vordergrund schon der Selbbachstrand, im Hintergrund bald eine Streuobstwiese. Dann können die Kinder sich das Obst von den Bäumen pflücken. Foto: /Florian Miedl

Auf dem Areal zwischen dem Brückenradweg und dem Ufer wird eine Streuobstwiese entstehen. Dort sollen auch der Standort für die Baumpflanzungen der Schüler sein.

 
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Der Selbbachstrand, also die renaturierte Fläche am Brückenradweg unterhalb des Goldberges, ist schon ein echter Hingucker. Jetzt wird der Bereich weiter aufgewertet: Der Stadtrat beschloss, gleich daneben in Richtung Talstraße eine Streuobstwiese anzulegen. Auch diese Maßnahme gehört zu den Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen, die am 19. Mai 2023 eröffnet werden.

In der Vergangenheit war ein benachbartes Grundstück als Standort im Gespräch gewesen; das allerdings hatten die Regierung von Oberfranken und auch die Untere Naturschutzbehörde als nicht geeignet erachtet. Stadtumbaumanagerin Ann-Madeleine Gubitz stellte den Stadträten in der Sitzung die Varianten für das nun gewählte Areal vor. Mit der Streuobstwiese an dieser Stelle würde die Aufenthaltsqualität des gesamten Grünzuges noch einmal gesteigert. Immerhin sei die Wiese für Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen erreichbar und lade zum Rasten und Erholen ein. Auch das Landratsamt habe keine grundlegenden Bedenken geäußert.

Variante 1: Bei dieser Variante werden 38 kleine Obstbäume, so genannte Halbstämme mit einer Höhe von etwa 1,20 Metern, auf der Fläche gepflanzt werden, die mit 50 Beerensträuchern und etwa 350 Bodendeckern ergänzt werden sollen. Vorgesehen ist auch ein kleines Wegenetz, an dem Sitzgruppen und Müllbehälter aufgestellt werden sollen. Die Kosten gab Gubitz mit rund 48 000 Euro an – 25 000 Euro für die Wege, 18 000 Euro für für Pflanzarbeiten und Mobiliar sowie rund 4700 Euro für die jährliche Pflege, die der Bauhof übernehmen soll.

Variante 1a: I m Prinzip wie Variante 1, allerdings statt der Halbstämme mit Hochstämmen, die etwa 1,80 Meter hoch werden. Die Kosten sind laut Gubitz gleich.

Variante 2: Dabei würden die Obstbäume als Hochstämme entlang des Radweges in einer Linie gepflanzt und eine Art Allee bilden. Die Kosten hier: 1000 Euro für die Bäume, 4000 Euro für Bänke und Mülleimer, Pflanzung 1100 Euro bei jährlichen Pflegekosten von 2200 Euro.

Die Stadtumbaumanagerin legte dazu verschiedene Fördermöglichkeiten vor. So kämen für die Varianten 1 und 1a das EU-Förderprogramm „Leader“ oder eine Bezuschussung über die Ökomodellregion Fichtelgebirge – Fichtelgebirge Innovativ in Verbindung mit einer Förderung der Unteren Naturschutzbehörde in Frage. Der Eigenmittelanteil der Stadt würde sich bei diesen Varianten zwischen 26 100 und 31 700 Euro belaufen.

In der Diskussion wurde schnell deutlich, dass die Variante 2 – die Allee – beim Stadtrat nicht auf Gegenliebe stieß. So sprach sich Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch für die Variante 1a aus – schon allein wegen der viel schöneren Hochstämme.

Baumpflanz-Aktion

Anneliese Schade (Aktive Bürger) regte an, dass der untere Bereich der Wiese zum Bach freigehalten werden sollte, damit die Mädchen und Jungen beim Wiesenfest genau dort ihre Bäumchen pflanzen könnten – immerhin sei das bisher genutzte Grundstück an der Lorenz-Hutschenreuther-Straße schon ziemlich voll. Dem schloss sich Wolfgang Kreil, Sprecher der CSU-Fraktion, an. Zwar sei die Variante 2 billiger, allerdings könne sich seine Fraktion bei einer entsprechenden Förderung für die Bäume auch mit einer der beiden anderen Varianten anfreunden. Und auch den Vorschlag von Anneliese Schade unterstützte Kreil.

Susann Fischer (Grüne) schlug vor, auf die eigentlich vorgesehenen Walnussbäume zu verzichten. Deren Laub sei kaum kompostierbar und könnte auf dem Radweg zu Problemen führen. Für die SPD schlug Kai Hammerschmidt vor, auf die Wege und eventuell auch die Bänke zu verzichten. Es sei fraglich, ob man man auf einer Streuobstwiese wirklich Wege brauche, außerdem senke dies die Kosten. Außerdem warnte er vor zu vielen Bodendeckern: „Die wuchern wie die Pest.“

Letztlich einigte sich der Stadtrat einstimmig auf die Variante 1a ohne Wege. Das Ganze soll nun zur Förderung angemeldet werden.

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