In Selb Zeitplan für Kita-Bau steht

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Der Stadtrat stimmt dem Vorschlag der Verwaltung zu. Insgesamt sind fünf Neubauten und Erweiterungen vorgesehen.

 
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An der Hanns-Braun-Straße im Vorwerk soll nach Abbruch der Wohnblöcke mit den Hausnummer 1, 3 (im Vordergrund) und 5 – von denen einer leer steht – ein Kinderhort mit fünf oder sechs Gruppen entstehen. Foto: /Florian Miedl

Im November des vergangenen Jahres hatte sich der Selber Stadtrat mit der weiteren Schaffung von Kindertagesstätten befasst – jetzt steht ein Zeitplan für den Bau fest. Das Gremium stimmte dem von Kämmerer Heinrich Moser vorgelegten Zeitplan einstimmig zu. Neben dem derzeit laufenden Anbau an den Nikolaus-Kindergarten geht es um den Awo-Kindergarten auf der Kappel, das Kinderhaus im Jahnstadion, die Kindertagesstätte in der Hanns-Braun-Straße sowie eine weitere Kita in der Oberen Bergstraße auf dem Gelände der ehemaligen Bürgerbräu.

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Grundsätzlich sind neben dem Anbau an den Nikolaus-Kindergarten zwei weitere Neubauten eingeplant, um den Bedarf an dauerhaften Betreuungsplätzen für Krippen- und Regelkinder – also Kinder ohne erhöhten Förder- oder Betreuungsbedarf –zu decken. Außerdem sind laut Moser zwei weitere Bauten geplant, mit denen die 184 Betreuungsplätze bei der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern gedeckt werden sollen.

Zeit und Geld

Wie Moser erläuterte, hat die Verwaltung ausgearbeitet, in welcher zeitlichen Reihenfolge die Baumaßnahmen umgesetzt werden könnten. Berücksichtigt habe man dabei sowohl den Planungsstand als auch die finanzielle Realisierbarkeit in den kommenden Haushaltsjahren sowie die aktuellen und die in Zukunft geltenden Ansprüche bei der Kinderbildung und -betreuung.

Und so ergibt sich folgendes Bild: Nach dem Anbau am Nikolaus-Kindergarten soll der Neubau der Awo folgen, mit dem der Bedarf an Plätzen für Krippen- und Regelkinder gedeckt werden soll. Wie Moser ausführte, ist aus aktueller Sicht nur eine Baumaßnahme pro Jahr zu schaffen. Deswegen sollte sich an den Awo-Kindergarten ein Bau für Krippen- und Kindergartenkinder anschließen. Denn der gesetzliche Anspruch auf Krippen- und Kindergartenplätze bestehe bereits jetzt. Zudem sehe das Ganztagsbetreuungsgesetz die stufenweise Einführung des Anspruchs auf eine ganztägige Förderung für Kinder ab dem Grundschulalter ab 2026 vor. Deswegen sollte nach dem Awo-Kindergarten zunächst das Kinderhaus im Jahnstadion angegangen werden, bevor in der Hanns-Braun- und der Oberen Bergstraße Plätze für eine Ganztagsbetreuung geschaffen werden.

Awo-Kindergarten auf der Kappel

In der Dezember-Sitzung hatte der Selber Stadtrat die Planung für den Awo-Kindergarten noch einmal gekippt: Er soll nicht an der Alten Rehauer Straße oberhalb des Bahnhofes entstehen, sondern auf der anderen Seite der Kappel auf dem freien Wiesengrundstück an der Autobahnausfahrt Selb-Nord. Laut Moser steht der Awo-Ortsverband dem überarbeiteten Entwurf positiv gegenüber. Zurzeit stimme man sich mit dem Landratsamt und den Förderstellen ab. Außerdem würden derzeit Angebote zu den Fachplanerleistungen eingeholt, um das Ganze bis Mitte des Jahres zu einer Genehmigungsplanung entwickeln zu können. Nach der Änderung des Standortes und der sich daraus ergebenden Neuplanung könnte mit dem Bau – nach der Auftragsplanung und der Vergabe – je nach Witterung im April 2024 begonnen werden. Vorgesehen sind insgesamt fünf Gruppen – zwei für Krippenkinder (insgesamt 24 Plätze) sowie drei für Regelkinder (75 Plätze).

Kinderhaus im Jahnstadion

Beim Neubau des Kinderhauses im Jahnstadion müsse man – wenn alles optimal laufe – mit etwa 24 bis 32 Monaten Planungs- und Bauzeit kalkulieren, sagte Moser. Natürlich immer vor dem Hintergrund der Witterung, der Dauer der Genehmigungsverfahren, der fristgerechten Arbeit der Fachplaner, der Kapazität der Baufirmen sowie eines genehmigten Haushaltes. Somit könnte das Kinderhaus im ersten Quartal des Jahres 2026 fertig sein – wenn mit der Grundlagenermittlung Mitte 2023 begonnen würde. In der Jahnstadion- Kita sind sechs Gruppen vorgesehen: drei für Krippenkinder (36 Plätze) und drei für Regelkinder (75 Plätze).

Hanns-Braun-Straße 1, 3 und 5

Zum Standort Hanns-Braun-Straße, genauer gesagt den Gebäuden Hanns-Braun-Straße 1, 3 und 5, sagte Moser, dass man auch hier mit einer Fertigstellung nach 24 bis 32 Monaten rechnen müsse. Allerdings müsse bei diesem Projekt das prinzipielle Vorgehen geklärt werden. Da hier nicht nur ein Hort gebaut werden soll, sollte man das komplette Gebiet untersuchen, um den Bedarf genau zu ermitteln, zum Beispiel auch in Bezug auf den Jugendtreff. Zudem müsse der Abbruch der Gebäude einkalkuliert werden. Ein eventueller Architektenwettbewerb könnte den Ablauf natürlich ebenfalls beeinflussen. Zwar hat die Stadt ihr Vorkaufsrecht für die drei Gebäude wahrgenommen, allerdings müsse die Eigentumsumschreibung noch folgen. Teilweise seien die Bauten auch noch bewohnt.

Nach der bisherigen Planungen ist ein dreigruppiger Kinderhort mit insgesamt 75 Plätzen für Schulkinder der Bogner-Grundschule vorgesehen. Laut Moser hat das evangelische Pfarramt Christuskirche Interesse bekundet, die Trägerschaft für einen weiteren Kinderhort zu übernehmen. Aktuell sei die Gemeinde Trägerin des Kinderhortes Löhehaus mit 50 Plätzen sowie des Kinderhortes Kleine Einsteins mit 32 Plätzen. Letzterer ist allerdings nur eine Noteinrichtung. Quasi als Ersatz sei die Gemeinde bereit, einen weiteren Kinderhort zu übernehmen. Voraussetzung sei allerdings, dass der Hort mindestens dreigruppig und maximal fünfgruppig ist. Anstelle eines neuen Hortes würde die Gemeinde allerdings einen großen Hort mit bis zu sechs Gruppen betreiben, bei dem das Löhehaus und die Kleinen Einsteins mit weiteren Plätzen zusammengelegt würden. Der Vorschlag der Verwaltung lautet deswegen, an diesem Standort einen fünf- oder sechsgruppigen Hort mit 125 bis 150 Plätzen einzuplanen.

Obere Bergstraße 12

An der Oberen Bergstraße soll eine Kindertagesstätte für die Ganztagsbetreuung der Kinder aus der Luitpoldschule entstehen. Grundstück und Gebäude befinden sich aber noch nicht im Eigentum der Stadt. Auch müsste die alte Brauerei abgerissen werden. Zurzeit könne noch keine zeitliche Angabe für den Bau getroffen werden.

Der Stadtrat stimmte dem Zeitplan zu, ebenso dem Vorschlag, an der Hanns-Braun-Straße einen fünf- bis sechsgruppigen Hort einzuplanen.