In Waldershof Große Mehrheit für TSV-Hallenprojekt

red

In Waldershof entsteht am Hammerrang eine offene Mehrzweckhalle. Grund für die Investition ist auch der enorme Zulauf junger Mitglieder. Die neue Spielstätte ist außer für Fußball auch für weitere Sportarten geeignet.

 
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Auf dem Schotterplatz hinter dem Sportheim soll die Halle gebaut werden. Foto: Matthias Bäumler

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des TSV Waldershof haben sich 95 Prozent der Anwesenden für den Bau einer offenen Mehrzweckhalle am Hammerrang ausgesprochen. Vorab hatten die Vorstandsmitglieder über den aktuellen Stand der Vorbereitungen berichtet und so die Grundlage für die hohe Zustimmung in der Mitgliederversammlung gelegt.

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Vorstandssprecher Bernd Aßmann begrüßte im Sportheim auch die dritte Bürgermeisterin der Stadt Waldershof, Gisela Kastner, und die mehrere Stadtratsmitglieder. Ausgehend vom Beschluss in der Jahreshauptversammlung am 3. November vergangenen Jahres – hier wurde der Vorstand zur Erarbeitung der planerischen Grundlage und der Fördersituation ermächtigt – zeigte Aßmann auf, was seitdem geschehen ist. Als Einstieg gab es einen Überblick über die aktuelle Mitgliedersituation. Hier berichtete Vorstandsmitglied Uwe Bäumler von einer positiven Entwicklung. Die Abgänge konnten durch neue Mitglieder sogar überkompensiert werden und so hatte der TSV Waldershof zum 28. Juni stolze 596 Mitglieder. Im Bereich Fußball seien nun mittlerweile drei Herrenmannschaften im aktiven Spielbetrieb, dazu noch die Fußballer der „Alten Herren“. Im Jugendbereich seien von der A- bis zur G-Jugend insgesamt elf Jugendmannschaften aktiv, was 140 Jugendspieler bedeute. Von den 596 Mitgliedern sind 209 unter 18 Jahren alt. Mit rund 35 Prozent stellen die Jugendlichen im Verein einen starken Anteil und bestätigen so die Zukunftsfähigkeit des Vereins.

Zwischen Sportheim und Weiher

Uwe Bäumler konnte damit die Notwendigkeit seitens des TSV Waldershof verdeutlichen, warum diese Halle unter anderem als Trainings- und Spielort für den Sport gebraucht wird.

Anschließend erläuterte Vorstandsmitglied Stefan Schindler die baulichen Details der Halle, die auf dem Schotterplatz zwischen Sportheim und angrenzender Weiher errichtet werden soll. Die Halle wird insgesamt 45 mal 25 Meter groß sein, davon wird die bespielbare Fläche einen Anteil von 40 mal 20 Meter haben. Dort kann auf einem Kunstrasen neben Fußball auch Handball oder Tennis gespielt werden, die entsprechenden Felder sind mit eingezeichnet. Die Seitenwände sind bis zu einer Höhe von 2,5 Metern betoniert, um den bestmöglichen Schallschutz für die Anwohner zu erreichen, der Bereich darüber wird mit Windfangnetzen versehen. Diese stellen die durchgehende Belüftung sicher, was den Sport auch bei großer Hitze, starken Regen, Schnee oder sonstigen Einflüssen ermöglicht. Auch vor dem Hintergrund der zurückliegenden Pandemie ist hier Sport an der frischen Luft, aber dennoch überdacht, möglich.

Zur finanziellen Situation informierte Vorstandsmitglied Mathias Fürst. Die Kosten für die komplette Halle – ohne eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach – belaufen sich nach aktueller Kostenschätzung auf 973 000 Euro. Mit geplanten Förderungen durch BLSV, Leader und der Stadt Waldershof sollen rund 849 000 Euro zusammen kommen.

Großzügige Förderungen

Die Vorstandsmitglieder dankten der Stadt Waldershof für die großzügige Unterstützung dieses Projekts mit der regulären Vereinsförderung und einem Zusatzbetrag für die Nutzung durch städtische Einrichtungen. Es sei vorgesehen, dass ein Eigenanteil von rund 110 000 Euro durch den Verein selbst zu stemmen sei. Dieser werde durch eigene Mittel und Kredite sichergestellt.

Aus der Versammlung kam die Frage, ob der TSV dies stemmen könne, ohne das laufende Vereinsgeschäft einschränken zu müssen. Dazu machte Bernd Aßmann deutlich, dass dies durchaus möglich ist. Dazu zählte er zahlreiche Investitionen des TSV in den vergangenen beiden Jahren auf, die ein Gesamtvolumen von rund 144 000 Euro darstellen. „Trotz dieser Investitionen gab es in den letzten beiden Jahren keine Einschränkungen oder Sparmaßnahmen. Dazu ist noch zu bemerken, dass der Verein seit August 2022 komplett schuldenfrei ist.“

Die anwesenden Mitglieder stellen weitere Fragen zu diesem, in der Geschichte des Vereins einmaligen Projekt, die von den Vorstandsmitgliedern beantwortet wurden. Auch Bedenken räumten sie aus. Schließlich versprachen alle Gremiumsmitglieder, den Mitgliedern stets Bericht zu erstatten.

Dritte Bürgermeisterin Gisela Kastner bestätigte, wie wichtig der Stadt die Unterstützung dieses Projekts sei. „Neben dem TSV Waldershof bringt diese Halle auch viel Nutzen für die Stadt und ihre Einrichtungen, zum Beispiel Schule und Kindergarten, aber auch für den Nachbarverein SV Poppenreuth und andere Sportgruppen. Die Nutzung als Veranstaltungshalle runden den breiten gesellschaftlichen Nutzen für die Stadt ab.“

Abschließend stellte Vorstandsmitglied Mario Rabenbauer den notwendigen Beschlussvorschlag der Versammlung vor. Nach Klärung noch offener Fragen aus der Runde ergab die Abstimmung eine Zustimmung von 95 Prozent, lediglich zwei Mitglieder sprachen sich dagegen aus. Damit kann der TSV Waldershof nun die nächsten Schritte gehen, die Planungen vorantreiben und vor allem die notwendigen Förderanträge bei BLSV und Leader stellen, damit das Projekt wie vorgesehen realisiert werden kann. Im Idealfall wird im August 2025 der Spatenstich sein.

Mit einem Ausblick auf das anstehende Hammerrangfest endete die Mitgliederversammlung.