In Wunsiedel Luisenburg macht Lust auf Theater

„Hervorragend“, „fantastisch“ und „großartig“ nennen die Verantwortlichen das Festspiel-Programm für die kommenden Spielzeit in Wunsiedel. Erste Kostproben sollen den Vorverkauf ankurbeln, der am 23. November beginnt.

Ihre Pläne präsentiert die künstlerische Leiterin der Luisenburg am liebsten mit den wichtigsten Mitwirkenden. Deshalb hat Birgit Simmler Eisi Gulp eingeladen, als sie am Mittwoch das Programm für 2023 vorstellte. Denn der Schauspieler wird bei den Wunsiedler Festspielen im „Brandner Kaspar 2. Er kehrt zurück“ mitwirken. Gulp, bekannt aus den Eberhofer-Krimis, der Fernsehserie „Dahoam is Dahoam“ und als Komiker, avancierte in Wunsiedel schon zum Publikumsliebling, als er im ersten Teil des Schauspiels von Wolfgang Maria Bauer den Tod gab. In genau dieser „Boandlkramer“-Rolle spielt Gulp nun erneut das Zugpferd für die Spielzeit 2023. Er prangt auch auf den nagelneuen Luisenburg-Plakaten und ist der Star bei der Pressekonferenz.

„Mückenstiche und Nieselregen“

„Warum kommst du zurück?“, wollte Simmler von Gulp wissen. „Ich steh’ auf Mückenstiche, Nieselregen und Kirschgeist“, antwortete der Komiker schlagfertig und erfuhr, dass er 2023 einen neuen „Brandner“-Schauspieler an die Seite bekommt. Wen, will Simmler allerdings erst verraten, wenn der Vertrag unterschrieben ist.

„Am Arsch der Welt“

Gulp verriet, er habe sich in die Felsenbühne verliebt. „Ich finde das toll, was ihr hier durchzieht – schließlich seid ihr ja am Arsch der Welt.“

Selele wechselt nach Hamburg

Im Hamburg statt in Wunsiedel wird der Star dieses Sommers, Zodwa Selele, im kommenden Jahr auf der Bühne stehen. Ihre Rolle im Erfolgs-Musical „Sister Act“ übernimmt 2023 Denise Lucia Aquino. „Tolle Bühne, tolle Kollegen“ gebe es in Wunsiedel, versicherte Selele ihrer Nachfolgerin. Was sie brauche? „Mückenspray“.

Modernes Märchen mit Moral

„Irene Christ kann Kunst und Kasse“: So charakterisierte Simmler die Wunsch-Regisseurin der Autorin Susanne Felicitas Wolf, die „Die Schöne und das Biest“ zum Familienstück umfunktioniert. Eine „Disney-Interpretation“ sei von diesem Frauenpower-Duo nicht zu erwarten, sondern ein modernisiertes Märchen mit Moral, Romantik und Spaß, erklärte Simmler. Der Humor zeige sich sogar bei Feen-Namen wie „Ich habe immer recht, und zwar aus Prinzip“.

Frische Klänge für Horror-Musical

Für frische Klänge soll das Genre Horror und Science Fiction sorgen. Jonas Hein will die literarische Figur „Frankenstein“ in Wunsiedel zum Leben erwecken und gab mit dem Lied „Der Geist in der Maschine“ einen Vorgeschmack auf das ungewöhnliche Musical-Experiment, mit dem die Festspiele 2023 sogar eröffnet werden sollen.

Beziehungsalltag zum Lachen

Die Niederungen des Beziehungsalltags beleuchte die Komödie „Caveman“ „ohne moralische Keule“, erklärte Martin Luding, der die Rolle des Tom seit 2003 spielt – 2023 auch in Wunsiedel.

Regionaler Agenten-Thriller

Einen Agenten-Thriller schreibt die Luisenburg-Leiterin für die neue Saison selbst. Simmlers Musical will die üblen Methoden aufdecken, mit denen Flüchtlinge im kalten Krieg an der deutsch-tschechischen Grenze ausspioniert worden sind.

Das Programm 2023

„Die Schöne und das Biest“
Schauspiel von Susanne Felicitas Wolf, Regie: Irene Christ.

„Frankenstein“
Elektro-Gothic-Musical nach Mary Shelleys Buch. Regie: Christoph Drewitz.

„Brandner Kaspar 2. Er kehrt zurück“
Schauspiel von Wolfgang Maria Bauer.

„Caveman“
Komödie von Rob Becker, Gastspiel Theater Mogul Berlin.

„Sister Act“
Musical-Wiederaufnahme. Regie: Peter Hohenecker, Choreografie: Anita Holm.

„Kalte Freiheit – Spion zwischen den Grenzen“
Musical   von Birgit Simmler (Buch und Liedtexte) und Ondrej Soukop (Komposition).

Gastspiele
  „Rigoletto“, Verdi-Oper, und „Der Ball im Savoy“, Operette von Paul Abraham.

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