Oliver Hempfling, Chef des Krisenstabs am Landratsamt, richtete einen dringenden Appell an alle Bürger. Dass am Montag einige Geschäfte wieder aufmachen dürfen. Viele werden, da ist sich Hempfling sicher, die Gelegenheit nutzen, etwas für den Garten zu kaufen in einer Zeit, „in der man sowieso nicht viel machen darf.“
Hempfling bat darum, dass am Montag nicht gleich alle am Morgen loslaufen und es dann in den Geschäften zu Menschentrauben kommt. Er erinnerte daran, dass es weiterhin zahlenmäßige Beschränkungen gibt, was die Zahl an Kunden in den Läden angeht.
„Wir haben inzwischen bei den Infektionen eine Quote von 50 Prozent Mutationen im Landkreis. Diese Version des Virus ist enorm viel ansteckender. Wo man auf Menschen trifft, gilt es, sich vernünftig zu verhalten, damit wir den Trend umkehren können.“ Hempfling kündigte an, dass die Behörden am Montag mit der Polizei zusammen auch in den Geschäften Präsenz zeigen werden. „Nicht mit Ahndungsabsicht, sondern mit dem besten Willen, es gemeinsam hinzukriegen.“
Julia Hasenfuß, die stellvertretende Leiterin des Impfzentrums, informierte, dass im Landkreis inzwischen 4540 Menschen ihre erste Impfung erhalten (3,96 Prozent) haben. Das entspricht einer Quote von 6,34 Prozent. Bei 2835 Personen ist die Impfung mit der zweiten Spritze bereits abgeschlossen. Eine weitere gute Nachricht: Mit einer letzten Impfung am Freitag ist die Immunisierung der Altenheimbewohner im Landkreis nun vollständig.
Anders als in manchen Nachbarkreisen habe sich der Landkreis entschieden, kein zweites Impfzentrum aufzubauen. Das Zentrum im „Fritz“ in Kulmbach liege verkehrstechnisch optimal, mitten in der Stadt und die wiederum mitten im Landkreis Kulmbach. Zudem sei die Kapazität, die das Zentrum bietet, bei Weitem nicht ausgeschöpft, sagte Landrat Klaus Peter Söllner. Oliver Hempfling kündigte an, dass es im Landkreis bald auch ein Impfmobil geben wird. Damit könne man nicht nur Menschen anfahren, die das Haus nicht verlassen können. Es bestehe auch die Möglichkeit, mobile Impftage in einzelnen Gemeinden zu organisieren. Die Verantwortlichen halten es für sinnvoller, die vorhandenen Kapazitäten auszuschöpfen. „Sollten wir mit Impfstoff überschüttet werden, können wir neu entscheiden“, sagt Landrat Söllner.