Balance zwischen Anpassung und eigenen Traditionen: Auf diese Weise findet „echte“ Integration statt. Die Frauen setzen sich mit ihrer eigenen Identität auseinander. Den Wert der Sicherheit, Gesetze und Regeln haben sie schätzen gelernt. Dagegen ist es ihnen wichtig, ihren Kindern ihre Muttersprache nahezubringen. „Sie gehört auch zu unseren Kindern dazu, ebenso wie die deutsche Sprache“, betont Fatima Mansour-Drak. „Jeder muss seine eigene Balance zwischen Anpassung an die neue Welt und die eigenen Traditionen finden.“ Da geht es etwa um das Tragen oder Ablegen des Kopftuchs Hijab, um die Kindererziehung und vieles mehr.
Denn gerade die Kinder erleben Integration sehr schnell, wie die Frauen bekräftigen. In den Kindergärten und Schulen falle es ihnen leicht, die Sprache zu erlernen. Der Familientreff mit seinem großzügigen Café und dem Garten bietet dabei einen wunderbaren Raum für gemeinsame Treffen. Für Babys, Kleinkinder und deren Eltern bieten die Krabbelgruppen des Familientreffs zudem Gelegenheiten, neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Einige von ihnen finden später durch persönliche Anrede oder Aushänge den Weg in die die Interkulturellen Frauengruppe, die eine starke Initiative zur Selbsthilfe geworden ist – offen und voller Energie. Sie sind in Kulmbach integriert und im Einklang mit sich selbst: „Einiges Neue bereichert unser Leben, wiederum bereichern wir die Gesellschaft. Andere Traditionen leben wir zum Beispiel innerhalb der Frauengruppe oder in unseren Festen aus.“ Zu diesen sind übrigens auch Interessierte eingeladen: Beim vergangenen Fastenbrechen im Mai etwa waren auch Frauen anderer Religionen anwesend und im Austausch miteinander.
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