Ein feines Geldhaus in Zürich. Hier würde Thomas Laubscher wahrscheinlich heute arbeiten, wäre er nicht im Alter von 14 Jahren mit seiner Oma nach Florenz gefahren. Die Großmutter, eine studierte Kunsthistorikerin, führt ihren Enkel in der toskanischen Stadt in die Welt der Kunst ein. Müde von den vielen Museen, ruht sich Thomas in der Basilika San Miniato auf einer Bank aus. Und hier geschieht es: „Ich dachte mir, so eine Kirche willst du auch einmal bauen“, erzählt der heute 51-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Wieder daheim, entschließt er sich, die von den Eltern vorgezeichnete Karriere als Banker in den Wind zu schlagen und stattdessen Steinmetz zu lernen. Heute, nach bewegenden Stationen, die Laubscher in alle Welt führten, ist er angekommen: In Wunsiedel, der international ersten Adresse, wenn es um das Steinbildhauerhandwerk geht. „Als ich erfuhr, dass die Stelle des Leiters frei ist, habe ich mich sofort beworben.“