Jahresbericht Stewog macht halbe Million Euro Gewinn

Herbert Scharf
Als „zufriedenstellend“ wird die Ertragslage der Stewog für das Jahr 2021 in einem Bericht beschrieben. Foto: Sascha Fuchs

Die Stadtentwicklungs- und Wohnungsbau GmbH (Stewog) weist für das Jahr 2021 einen Gewinn von 587 200 Euro aus. Auch das Kommunalunternehmen entwickelt sich gut.

 
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Die Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt Marktredwitz. Die Stewog entstand bereits im Jahr 1995 durch die Verschmelzung der Gesellschaften Stadtbau GmbH Marktredwitz und der Gewog (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft). Bei der jüngsten Sitzung des Stadtrats berichteten Oberbürgermeister Oliver Weigel und Stadtkämmerer Markus Brand über die Entwicklung der Gesellschaft in den Jahren 2020/21.

Gegenstand der Stewog ist der Bau, die Betreuung, die Bewirtschaftung und die Verwaltung von Bauten in Marktredwitz. Die Gesellschaft kann aber auch im Städtebau anfallende Aufgaben übernehmen, Grundstücke erwerben, belasten, veräußern oder Erbbaurechte ausgeben. Sie kann auch die Aufgaben eines Sanierungsträgers übernehmen; das alles allerdings nur im Gebiet der Stadt Marktredwitz.

Positive Weiterentwicklung im Vordergrund

Ziel der Gesellschaft, so Brand, sei es, den Wohnungsbestand von derzeit 916 Wohnungen marktfähig zu erhalten und zu modernisieren. Im Vordergrund stehe dabei immer die positive Weiterentwicklung der Stadt Marktredwitz.

Laut dem Bericht erhöhte sich der Jahresüberschuss der Stewog von 3 569 000 auf 5 872 000 Euro. Nach Abzug der Instandhaltungskosten sind es immer noch 5 258 000 Euro nach 4 804 000 Euro im Vorjahr. Die Ertragslage bezeichnet der Bericht als „zufriedenstellend“.

Als Bilanzsumme weist die Stewog für 2021 30,7 Millionen Euro (Vorjahr 29,2 Millionen) und einen Jahresüberschuss von 587 249 Euro (Vorjahr 356 919 Euro) aus. Der Bau des neuen Kindergartens beim Benker-Areal schlug sich dabei mit 963 153 Euro nieder.

Für Bauinstandhaltungen stehen 348 774 Euro zur Verfügung. Die Verbindlichkeiten gegenüber Banken haben sich auf 14,1 Millionen Euro erhöht. Die Eigenmittel (mit Rückstellungen) belaufen sich auf 14,3 Millionen Euro. Das sind 46,8 Prozent des Gesamtvermögens. Ihnen stehen 16,3 Millionen Euro an Darlehen (53,2 Prozent des Gesamtvermögens) gegenüber. Damit, berichtete Brand, habe sich das Reinvermögen der Stewog im Jahr 2021 um vier Prozent erhöht. Als sehr gering wurde mit 3,93 Prozent der Leerstand bezeichnet.

Die Mitglieder des Stadtrats nahmen den Jahresabschluss 2021 mit 30,7 Millionen Euro und einem Jahresüberschuss von 587 249 Euro zur Kenntnis und entlasteten Aufsichtsrat und Geschäftsleitung. Vorab war das Zahlenwerk bereits vom Verband der Bayerischen Wohnungsunternehmen geprüft und für in Ordnung befunden worden.

Die Zahlen des Kommunalunternehmens

Es folgte ein Bericht über die Zahlen des Kommunalunternehmens, einer Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Marktredwitz, in dem im Jahr 2020 die Betriebe der Wasserversorgung, die Bäder sowie der Bau und Betrieb der Parkhäuser zusammengeschlossen wurden. Das Kommunalunternehmen hat ein Stammkapital von 756 000 Euro.

Die Situation der Betriebe in der Stadt könne überwiegend als positiv betrachtet werden, heißt es in dem Bericht über das Kommunalunternehmen. Die vorher langjährige negative Entwicklung der Einwohnerzahlen sei 2014 zum Stillstand gekommen und habe sich leicht positiv entwickelt.

Allerdings sei der Verkauf von Trinkwasser im Jahr 2020 um 3,3 Prozent zurückgegangen, was sich auch auf den Erlös niederschlage. Angeschlossen an die städtische Wasserversorgung sind 5230 Grundstücke. Sie nahmen im Jahr 2020 noch 2 114 000 Liter Wasser ab (im Vorjahr 2 139 000 Liter). Im Vergleich mit dem Jahr 2019 seien das sogar 895 081 Liter weniger. Auch die Abwassermenge vermindere sich alljährlich um durchschnittlich 15 000 Liter und musste deshalb neu kalkuliert werden.

Das Kommunalunternehmen ist außerdem an der Zukunftsenergie Nordostbayern GmbH mit 2,94 Prozent und am Windpark Vielitz mit 4,3 Prozent beteiligt. Dazu ist sie in der Versorgung mit Nahwärme unterwegs. Seit 2019 werden hier 90 Wohn- und Gewerbeeinheiten versorgt.

Vermögens- und Finanzlage „sehr stabil“

Zusammenfassend wird dem Kommunalunternehmen eine „sehr stabile Vermögens- und Finanzlage“ attestiert. Die Bilanz schließt in Einnahmen und Ausgaben zum Ende des Jahres 2020 mit 61,7 Millionen Euro ab. Die Sachanlagen sind darin mit 53,3 Millionen Euro ausgewiesen, das Eigenkapital mit 9,1 Millionen Euro. Die Investitionen wurden jedoch im Wesentlichen mit Darlehen bestritten, sodass sich die Verbindlichkeiten um 2,35 Millionen erhöhten.

In einem Ausblick wird im Wirtschaftsplan des Kommunalunternehmens ein Umsatz von 9,95 Millionen Euro erwartet. Wobei die Folgen des Krieges in der Ukraine bei der Aufstellung des Plans noch nicht mit berücksichtigt werden konnten. An Investitionen waren für das Jahr 2021 rund 13 Millionen Euro eingeplant.

Durch die Aufnahme der Geschäftsbereiche Wasserversorgung und Bäder in das Kommunalunternehmen sei insgesamt ein Unternehmen entstanden, in dem enorme Potenziale genutzt werden könnten, schließt der Bericht ab. Die Sparte Erneuerbare Energien sei eine wichtige Zukunftssparte mit vielen Geschäftsfeldern. Der Stadtrat nahm den Bericht zustimmend zur Kenntnis.

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