Jahresbilanz 2020 Feuerwehr Selb 1782 Stunden im Einsatz

Trotz der Corona-Einschränkungen stehen die Mitglieder der Feuerwehr Selb immer bereit. Ob bei einem Fahrzeugbrand auf der Autobahn... Foto:  

Die Retter und Helfer der Wehr mussten im vergangenen Jahr 241-mal ausrücken. Dabei haben sich acht Menschen gerettet.

 
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Selb - Unfälle, Brände und Personenrettung – auch im vergangenen Jahr haben die Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Selb einiges zu tun gehabt. Zwar ist die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, nämlich um rund 100 auf 241, dennoch waren die Feuerwehrfrauen und -männer durchaus gefordert. 1782 Stunden waren sie insgesamt im Einsatz.

Ausgerückt ist die Wehr zu 73 Einsätzen im „abwehrenden Brandschutz“, also dem klassischen Einsatzfeld. „Das reichte vom Mülleimer- bis zum Wohnungsbrand“, sagt der Selber Kommandant. Dazu kamen 122 Einsätze im Bereich „Technischer Hilfsdienst“, etwa Türöffnungen, Tierrettungen oder auch die Beseitigung von Ölspuren. Elf weitere Einsätze fielen in den Bereich ABC-Gefahrstoffe. Darunter fallen laut Hoffmann zum Beispiel Alarmierungen wegen Gasgeruch oder CO-Warngeräten.

Einer der größten Einsätze war nach seinen Worten das Feuer im Eingang eines Hauses am 10. Dezember, bei dem ein Ehepaar schwer verletzt wurde. Überschattet wurde das Jahr auch von dem Raserunfall am 6. Februar in der Wittelsbacher Straße in Selb, bei dem ein junger Mann zu Tode kam. Ein weiterer schwerer Unfall ereignete sich am Laubbühl, als ein Auto gegen einen Baum prallte.

Insgesamt waren die 78 aktiven Selber Feuerwehrmänner und -frauen 1782 Stunden im Einsatz und retteten dabei acht Menschen, berichtet Mario Hoffmann. Aber nicht nur, dass die Wehr Menschen aus gefährlichen Situationen oder Notlagen befreien konnte, freut den Kommandanten. „Alle sind auch wieder gesund von den Einsätzen zurück zu ihren Familien nach Hause gekommen“, sagt er.

In einem Bereich sind die Einsatzstunden allerdings massiv zurückgegangen, nämlich bei den Sicherheitswachen. Nachdem sowohl das Theater die meiste Zeit geschlossen hatte und zudem auch das Wiesenfest nicht und das Festival Mediaval nur in kleinem Rahmen stattgefunden hat, fielen hier auch weniger Stunden an. „Wir hatten 35 Sicherheitswachen im Jahr 2020. In normalen Jahren sind es 85.“

Allein bei sonst üblichen 30 Veranstaltungen im Theater sind jeweils vier Einsatzkräfte zweieinhalb bis drei Stunden vor Ort. Und beim Wiesenfest fallen rund 450 Stunden an. „All das gab es ja im vergangenen Jahr nicht“, sagt der Selber Kommandant. Auch den Rückgang der Gesamteinsatzzahlen führt Hoffmann auf Corona zurück. „Es hat ja praktisch nichts stattgefunden, die Leute waren zu Hause.“ Dementsprechend habe es auch weniger Unfälle gegeben und auch die Alarmierungen aus Unternehmen seien rückläufig gewesen. Eine Neuerung gab es in der Organisation der Selber Wehr. So darf (wie berichtet) der Brandmeister vom Dienst nun mit dem Placet des Stadtrates den Kommandowagen während seiner Dienstzeit auch privat mitführen.

In Zeiten von Corona gelten für Hilfsorganisationen allerdings einige besondere Sicherheitsmaßnahmen. „Wir können im Moment keine praktischen Übungen ansetzen“, sagt Hoffmann. Die theoretischen Unterweisungen und Unterrichte finden digital in Internetsitzungen statt. Zwar stellten die praktischen Übungen mit den wichtigsten Teil der Arbeit dar, aber man versuche, zumindest die Theorie über Online-Schulungen zu vermitteln.

Eigentlich legt Stadtbrandinspektor Mario Hoffmann seinen Jahresbericht und die Einsatzstatistik immer bei der Jahreshauptversammlung vor, aber die kann natürlich ebenfalls nicht in der gewohnten Form stattfinden. Und so hat die Wehr ihren Bericht auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Und auf Facebook hat Fabian Brandhofer eine bebilderte Zusammenfassung der Einsätze veröffentlicht.

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