Der Schriftsteller und Dichter Jean Paul hätte sich mit der Information, dass er am 21. März im Jahre 1763, also am ersten Frühlingstag, in aller Herrgottsfrühe, geboren ist, kürzer fassen können. Er tut es nicht: „Geneigteste Freunde und Freundinnen! Es war im Jahre 1763, wo der Hubertusburger Friede zur Welt kam und gegenwärtiger Professor der Geschichte von sich; – und zwar in dem Monate, wo mit ihm noch die gelbe und graue Bachstelze, das Rotkehlchen, der Kranich, der Rohrammer und mehrere Schnepfen und Sumpfvögel anlangten, nämlich im März; – und zwar an dem Monattage, wo, falls Blüten auf seine Wiege zu streuen waren, gerade dazu das Scharbock- oder Löffelkraut und die Zitterpappel in Blüten traten, desgleichen der Ackerehrenpreis oder Hühnerbissdarm, nämlich am 21. März; – und zwar in der frühesten frischesten Tageszeit, nämlich am Morgen um 1 ½ Uhr; was aber alles krönt, war, dass der Anfang seines Lebens zugleich der des damaligen Lenzes war...“
Jean Paul Der Bayreuther Dichter der Empfindsamkeit
Stephan Müller 21.03.2025 - 13:00 Uhr