Die beiden Ruralgemeinden Oberhöchstädt mit drei öffentlichen Gebäuden, 78 Wohnhäusern, 56 Nebengebäuden und 479 Einwohnern und Unterhöchstädt mit 62 Wohnhäusern, fünf Nebengebäuden und 411 Einwohnern bildeten zusammen den Pfarrort Höchstädt mit Kirche, Pfarrhaus und Schule. Diese Einrichtungen wurden von den Einwohnern beider Ortsteile benutzt. Erst mit dem Beschluss von 1821 wurden beide Orte zu einer politischen Gemeinde vereinigt. Aufzeichnungen aus dieser Zeit fehlen, sagt Hering. In einer späteren Chronik ist zu lesen, „dass über frühere Zeiten nicht mehr berichtet werden kann, da im Jahr 1829 in Unterhöchstädt ein Brand wütete und dabei alle Aktenstücke verbrannten“. Auch Menschen kamen bei dem Feuer ums Leben. Das Kantorat wurde so sehr in Mitleidenschaft gezogen, das es erneuert werden musste. Was aber überliefert ist, ist ein erster Streit in der noch jungen Gemeinde. Der Grund: die Nutzung gemeindlicher Weideflächen. „Die Unterhöchstädter forderten das Mitbehutungsrecht der Gemeindegründe von Oberhöchstädt“, sagt Hering. „Das wurde ihnen aber von den Oberhöchstädtern strikt verweigert.“