Das Metier von Helmut Ficht sind der Ausschank und die Wirtsstube. „Früher, als wir hier anfingen, hatten wir sehr viele Skifahrer“, sagt Ficht. Nach den Skitouren am Kornberg ging es in der gemütlichen Wirtsstube hoch her. „Die Leut’ sind rein, haben ihr Weizen und ein Glas gleich mitgenommen und selbst eingeschenkt.“ Fünf Kästen in einer Stunde, das war normaler Betrieb an Schönwetter-Wintertagen. Und die Nächte waren lang. Nach dem Skikurs, manchmal erst um 21.30 Uhr, sind die Wintersportler eingekehrt. „Da ging die Post ab!“, ergänzt Heidrun Ficht. „Schöne Zeiten waren es, und von überall sind die Leute hergekommen.“ 1981 war Heidrun Ficht 20 Jahre alt und schwanger. „Als wir das Wirtshaus übernahmen, hat meine Mutter die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen“, lacht die gestandene Wirtin und gelernte Wurst- und Fleischfachverkäuferin. Einen Sonntag mit Regelbetrieb und gutbürgerlicher Küche vorzubereiten dauert 17 Stunden. Eingekauft wird meistens am Ruhetag, dem Donnerstag. Von morgens um 7 Uhr wird geschnippelt, gebraten und gekocht. „Was ich können musste, lernte ich von meiner Schwiegermutter“, berichtet Ficht.