Jugend der Berger Feuerwehr 380 Dienststunden trotz Corona

Sandra Hüttner
Jahreshauptversammlung online: eine neue Erfahrung, aber durchaus keine negative. Foto:  

Die Jugendgruppe der Berger Feuerwehr war auch im Corona-Jahr 2020 so aktiv wie möglich. Davon war in der Online-Hauptversammlung zu erfahren.

 
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Berg - Die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Berg hat ihre Hauptversammlung online abgehalten, und das mit 23 Teilnehmern – eine Premiere im Berger Winkel. „Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen“, sagte Jugendwart Maximilian Schaller bei der virtuellen Begrüßung und betonte, dass es in dieser schwierigen Zeit wichtig sei, Kontakte zu halten.

Er ließ das Jahr 2020 Revue passieren. „Im Vergleich zu 2019 haben wir nur ein Drittel der Dienste mit neun Unterrichten, acht Übungen, fünf Arbeitseinsätzen und vier sonstigen Treffen abgehalten, sodass unterm Strich trotz der Einschränkungen die stolze Summe von 380 Stunden steht.“ Schaller verwies auf die Einstufung der Freiwilligen Feuerwehr als systemrelevant. „Deshalb müssen wir alles dafür tun, um einen Ausfall innerhalb der Einsatzmannschaft zu vermeiden“, erläuterte Schaller. Unter der Einstellung des Dienstbetriebes leiden laut Schaller aber Ausbildung und Kameradschaft.

Die Mitgliederzahlen sind rückläufig. Von zwölf Jugendlichen am Jahresbeginn waren es Ende 2020 noch neun: sieben Jungen und zwei Mädchen. „Wir hatten zwei Übertritte in die aktive Wehr von Emma Eibisch und Florian Müller, einen berufsbedingten Austritt und leider keinen Neueintritt, und das erstmals seit mehreren Jahren“, erläuterte Schaller. „Die coronabedingte Situation wirkt sich negativ auf die Mitgliedergewinnung aus, da es schwierig ist, ohne Aktivitäten das Hobby Feuerwehr näherzubringen.“

Keine Dienste, keine Wettkämpfe und auch keine Abnahme von Abzeichen. „Die staatliche Feuerwehrschule in Würzburg bot zumindest den Wissenstest online an, der von unseren Jugendlichen mit zwei Mal Stufe Silber, drei Mal Stufe Gold und drei Mal Stufe Urkunde erfolgreich absolviert wurde“, informierte Schaller. Der Praxisteil stehe noch aus. Schaller dankte allen Mitstreitern, der Gemeinde Berg für das Einrichten des Online-Accounts und den Jugendlichen, die sich auf die Online-Ausbildung einließen.

Da online keine geheime Wahl möglich ist, ist diese um ein Jahr verschoben worden. Die im vergangenen Jahr Gewählten üben ihre Ämter bis 2022 weiter aus. Kassenwartin Isabell Müller informierte, dass aufgrund der Corona-Vorgaben keine Kassenprüfung stattfinden konnte und diese bei Lockerungen nachgeholt werden soll. „Besonders stimmt mich der Ausfall unseres diesjährigen Jubiläums – 20 Jahre Jugendgruppe – traurig“, teilte Jugendwart Schaller mit und hofft zugleich, dass im Sommer ein „kleiner Ehrenabend“ mit Blick in die Historie stattfinden kann. „Was möglich sein wird, müssen wir abwarten.“

Das betraf auch den Dienstplan 2021. Die Ausbildung wird vorerst online fortgesetzt. „Wir reagieren entsprechend der Situation.“ Schaller informierte, dass sich das Betreuerteam vergrößert hat, um kleinere Ausbildungsgruppen bilden und auf die unterschiedliche Altersstruktur reagieren zu können. Felix Korn, Cosima Rubner, Paul Rödel und Anna Haas bilden das Team.

Jugendsprecher Jan Vogel berichtete aus der Sicht der Jugendlichen und erinnerte an die letztjährige Hauptversammlung, die noch in Präsenz stattfand. „Mit dem ersten Lockdown gab es eine Pause ohne Dienste und Unterrichte“, bilanzierte Vogel. Er listete zwei Übungen mit Schutzmaßnahmen und die Online-Ausbildung auf. „Wir mussten im vergangenen Jahr auf vieles verzichten.“

Stellvertretender Kommandant Marco Kolbinger sprach der Jugendgruppe und dem Betreuerteam ein großes Lob aus. „Während andere alles auf Eis gelegt haben, könnt ihr 380 Dienststunden vorweisen.“

Bürgermeisterin Patricia Rubner war erfreut, das erste Grußwort 2021 auf einer Jahreshauptversammlung sprechen zu können. „Online ist es eine Premiere, aber das zeichnet euch als Jugendfeuerwehr aus, ihr gebt Hoffnung und Zuversicht und macht das Beste aus der Situation.“

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