Jugend musiziert Virtuos glänzen die „Stars von morgen“

Thomas Bartmann

13 Preisträger von „Jugend musiziert“ spielen mit den Hofer Symphonikern in Marktredwitz. Die Talente­ aus der örtlichen Musik­schule­ überzeugen.

 
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Die Stadthalle war voll, proppenvoll: Kein Wunder, es hatten sich die Hofer Symphoniker mit 13 Preisträgern und Preisträgerinnen von „Jugend musiziert” in Marktredwitz angekündigt. Diese jungen Musiker konnten sich allesamt bei dem mehrphasigen, renommierten Musikwettbewerb durchsetzen und haben bei Landes- und Bundeswettbewerben erste Preise erhalten. Sie gehören damit zur musikalischen Hochbegabung Deutschlands und dürfen zu Recht als die „Stars von Morgen” betitelt werden.

Nachdem Bürgermeister Horst Geißel die Gäste begrüßt hatte, starteten die Hofer Symphoniker mit ihrem offensichtlich gut gelaunten Chef am Dirigentenpult: Michael Falk begann das Konzert frisch mit der Ouvertüre zu „Die Hochzeit des Figaro” von Wolfgang Amadeus Mozart. Danach präsentierte sich jeder Preisträger mit dem Orchester. Der folgenden Text beschränkt sich auf die Akteurinnen aus der Marktredwitzer Musikschule.

Miriam Weyer an der Querflöte

Mozarts Zeitgenosse, Carl Philipp Stamitz, besaß die ähnliche Gabe, in Kompositionen für Soloinstrumente deren beste Eigenschaften zum Erklingen kommen zu lassen. Diese Eigenschaften, wie quirlige sechszehntel Skalen und Arpeggien über mehrere Oktaven, meisterte Miriam Weyer aus Marktredwitz. Die 14-Jährige spielte auf ihrer Querflöte den ersten Satz, „Allegro” aus dem Konzert für Flöte und Orchester op. 29, bravourös und auswendig.

Anna Haberkorn an der Klarinette

Vom gleichen Komponisten und Mitbegründer der weltberühmten Mannheimer Schule, Carl Philipp Stamitz, hatte Anna Haberkorn aus Groschlattengrün den „Allegro”-Satz aus dem Klarinettenkonzert in B-Dur op. 10 ausgewählt. Dieses wahrscheinlich erste veritable Solokonzert, das für die Klarinette geschaffen wurde, bot die 14-Jährige musikalisch ausdrucksstark dar: mit weiten Bögen, erstaunlicher Dynamik und großem Talent.

Carla Kleeberger am Saxofon

Die weltberühmten Konzertsuite „Scaramouche” op.165 wurde in der Urfassung von Darius Milhaud für zwei Klaviere komponiert. Neben dieser Version weist das Werkverzeichnis den Scaramouche fünf weitere Fassungen auf, unter anderem für Saxofon und Orchester. In dieser Version spielte Carla Kleeberger aus Marktredwitz den zweiten Satz „Modéré”, warm schmeichelnd, mit langen Phrasen, sehr musikalisch und nie vordergründig. Die Samba der “Brazileira” setzte im dritten Satz dank des gekonnten Wechselspiels zwischen dem Orchester und der 18-jährigen Solistin einen weiteren Konzerthöhepunkt.

Zum Abschluss bedankte sich Oberfrankens Bezirkstagspräsident Henry Schramm mit einer humorigen Rede bei den Preisträgern, den Hofer Symphonikern mit Michael Falk sowie allen Aktiven im Vorder- und Hintergrund, die das Konzert ermöglicht hatten.

Durch das Programm und den Abend führte der 17-jährige Andrè Weiß aus Hof sehr gekonnt, sehr informativ und gleichzeitig sympathisch. Ein rundherum schöner Abend, eine regelrechte Wohltat nach der langen Corona-Zäsur. Nach etwa zweieinhalb Stunden ging das Konzert mit dem „Ungarischen Tanz Nr. 5” von Johannes Brahms heiter und mit großem Applaus zu Ende.

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