Es kämen jedes Jahr noch zu viele Kinder und Jugendliche wegen Alkoholkonsums ins Krankenhaus. Die DAK verwies auf eigene Erhebungen, wonach 2023 deutschlandweit hochgerechnet rund 6.000 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs in Kliniken versorgt werden mussten.
Nach Angaben des Bundesdrogenbeauftragten, Burkhard Blienert (SPD), trinkt jeder Deutsche statistisch gesehen zehn Liter reinen Alkohol pro Jahr. Im europäischen Vergleich sei die Bundesrepublik damit ein Hochkonsumland. Acht Millionen Menschen trinken demnach in riskantem Maße und 1,6 bis 1,8 Millionen Menschen seien alkoholabhängig im engeren Sinne.
CDU-Gesundheitspolitiker sieht Vorstoß zur Regelverschärfung skeptisch
Die Idee, das begleitete Trinken für Teenager zu verbieten, wird aber auch skeptisch gesehen. Jeder Schritt, um Jugendliche vom Alkoholkonsum abzuhalten, sei ein guter für die Gesundheit, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, der dpa.
Neue Regeln müssten sich aber an den Lebensrealitäten messen lassen: "Der Familie kommt eine zentrale Rolle zu, wenn es um den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol geht. Ob sich ein kategorisches Verbot selbst im Privatbereich etablieren lässt, muss pragmatisch diskutiert werden." Kein Teenager, der das erste Mal einen Schluck vom Bier seines Vaters probiere, werde dadurch zum Alkoholiker.
Der CDU-Politiker Sorge betonte, wichtiger seien Aufklärungsangebote in Schulen und Vereinen und der aufmerksame Blick auf das soziale Umfeld der Jugendlichen. Die allermeisten Alkoholexzesse fänden dort statt, wo die Eltern nicht dabei seien.