Juku-Mobil in Schönwald Jugendcontainer in neuem Glanz

Gerald Lippert

In Schönwald gestalten 24 Jugendliche ihren Treffpunkt. Hilfe kommt vom Juku-Mobil und Künstler Michael Schobert.

 
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Ein komplett neues und vor allem buntes Aussehen hat der Jugendcontainer in der Schönwalder Stadtmitte erhalten. Eine Woche lang gestaltete das JuKu-Mobil Fichtelgebirge und Hofer Land unter der Leitung des Künstlers Michael Schoberth (Bischofsgrün) zusammen mit 24 Jugendlichen der „Conti-Crew“ die Außenflächen des Jugendtreffpunkts.

Kompetenzen stärken

Die Jugend-Kunstschule (Juku) Fichtelgebirge fährt seit 2019 mit dem Juku-Mobil zu den Kindern und Jugendlichen im Landkreis Wunsiedel und bietet kunst- und kulturpädagogische Angebote an. Durch die außerschulische Bildung erhalten diese die Möglichkeit, ihre Kreativität auszuleben, aber auch freiwillig ihr soziales Umfeld mitzugestalten und ihre Kompetenzen zu stärken.

„Jemand vom Juku-Mobil kontaktierte die Jugendlichen und schlug die Mitgestaltung bei der Containerrenovierung vor. Mit unserer Ausrüstung setzen wir diese Möglichkeit nun um“, erzählt Schoberth zur Realisierung des Kunstprojektes. Die Ideen für die Gestaltung stammen hauptsächlich von den Jugendlichen selbst. „Wir besprechen, welche Motive in Skizzen entworfen werden sollen. Ich helfe dann bei der Anordnung auf den Containerflächen, damit es ein Gesamtbild ergibt. Ganz bewusst sollte es keine Aneinanderreihung von Einzelbildern werden“, so der Künstler.

Jugendliche liefern Ideen

Ideen für eine moderne künstlerische Gestaltung hatten die Schönwalder Jugendlichen genug. So prangen am Eingangsbereich als farbenfrohe Graffitis das Logo der „Conti-Crew“ und ihr Motto „Was wir alleine nicht schaffen, schaffen wir zusammen“. Um die weiteren Containerseiten zieht sich als Hintergrund eine Strandidylle, die jeweils durch markante Motive in Szene gesetzt wird. Zu bestaunen gibt es eine Palme mit Kokosnüssen am Boden, einen springenden Delfin, einen Krebs, die Videospiel-Figuren „Super Mario und Luigi“ sowie das Emblem eines American Football Teams. Nicht fehlen darf auch der chillige Hund von Reinhard und Nicole Fischer, die seit geraumer Zeit unentgeltlich die Aufsicht am Container übernommen haben. Sie sorgen vor allem für die Einhaltung der Regeln: Verbot von Alkohol und Drogen, Rauchen nur mit Erlaubnis der Eltern. „Um die Sauberkeit zu gewährleisten, muss halt jeder mal mit anpacken“, so Fischer.

Nach dem Abschleifen der gelben Farbe des durch Vandalismus erheblich beschädigten Containers (wir berichteten) und der Grundierung begannen das Aufzeichnen der Motive und deren Vollendung mit Sprühfarben. „Ich binde die Jugendlichen so in die Arbeiten ein, dass sie die Möglichkeit erhalten, Flächen zu gestalten und an Details zu wirken. Mit Feinarbeiten runde ich die Kunstflächen ab“, beschreibt Schoberth den Workshop. Da die Jugendlichen in wechselnden Gruppen an einer Fläche gemeinsam tätig seien, entstünden ein Wir-Gefühl und der Bezug zu ihren Kunstobjekten. „Sie sind mit Feuereifer dabei“, lobte Schoberth das Engagement der jungen Leute. Am Ende durfte sich jedes „Conti-Crew“-Mitglied mit seinem Namen über dem Containereingang verewigen.

Fenster bereits ersetzt

Der Schönwalder Bürgermeister Klaus Jaschke informierte sich über den Fortgang des Projekts und zeigte sich von der Ausführung beeindruckt. Unter anderem versorgten er und die SPD Schönwald die junge Künstlergruppe mit Brotzeiten und Getränken. Außerdem wurden die durch Vandalismus beschädigten Türen und Fenster mittlerweile ersetzt.

Auch Michael Miedl vom Bürgerverein Schönwald, der zeitweise die Patenschaft für den Jugendcontainer übernommen hatte, kam immer wieder vorbei und freute sich, dass dieses Projekt für die Jugendlichen endlich umgesetzt werden konnte.

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