Damit entwickelte sich das Heizöl ähnlich wie der hinter den Entwicklungen stehende Ölpreis, bei dem es am Freitag nach zuvor kräftigen Zuwächsen Gewinnmitnahmen gab. Zuletzt hatte ungewöhnlich kaltes Winterwetter in Teilen der USA die Ölproduktion stark beeinträchtigt und den Höhenflug der Preise verstärkt. Der Frost behindert die Förderung, den Transport und die Weiterverarbeitung. "Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 40 Prozent der US-Ölproduktion betroffen sind."
Die Ölpreise befinden sich aber bereits seit November im Aufwärtstrend, unter anderem wegen der anlaufenden Corona-Impfungen und Spekulationen auf ein starkes Anziehen der Weltwirtschaft. Deutliches Wirtschaftswachstum treibt die Nachfrage und damit auch den Ölpreis typischerweise an.
Zuletzt war der Preis für die in Europa wichtige Nordseesorte Brent erstmals seit Anfang 2020 wieder über 65 US-Dollar je Barrel (159 Liter) gestiegen. Nach den Gewinnmitnahmen lag er am Freitagmittag bei 63,01 Dollar und damit noch mehr als 20 Prozent über dem Wert zum Jahresbeginn 2021.
Marktbeobachter gehen fest davon aus, dass führende Ölstaaten, die sich in der Opec+ organisiert haben, auf den jüngsten Höhenflug der Ölpreise reagieren könnten. In den kommenden Monaten könnten die Fördermengen daher steigen, was typischerweise Druck auf die Preise erzeugt. Auch der ADAC-Experte sieht dämpfende Effekte: "Inzwischen haben wir ein Preisniveau erreicht, bei dem auch die amerikanischen Fracking-Produzenten wieder gewinnbringend in den Markt zurückkehren könnten. Ich würde mich daher nicht am Chor derer beteiligen, die noch höhere Ölpreise zwangsläufig erwarten."
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