Eine solche Sammelklage wäre eine Premiere
Formell gesehen ist die Übergabe des Beschwerdeschreibens an das Governatorat noch keine Klage: In den kommenden 30 Tagen wird eine Schlichtung versucht; erst wenn diese scheitert, könnten die 49 Angestellten eine gemeinsame Klage gegen den Vatikan einreichen. Eine solche Sammelklage wäre eine Premiere im Kirchenstaat, in welchem es weder Gewerkschaften noch ein Arbeitsgericht gibt. In den Vatikanmuseen arbeiten rund 700 Menschen, viele von ihnen als Museumswächter. Fast alle sind italienische Staatsbürger. Mit jährlichen Einnahmen von rund 100 Millionen Euro sind die Museen die wichtigste Einnahmequelle des Vatikanstaats überhaupt. Es steht also einiges auf dem Spiel.
Pikant sind die Vorwürfe der Angestellten auch deshalb, weil Papst Franziskus seit seiner Wahl vor mehr als zehn Jahren in unzähligen Predigten, Schriften und Andachten immer wieder die Ausbeutung der Arbeiter angeprangert hat; einmal hat er sie sogar als „Todsünde“ bezeichnet. Als absolutistischer Monarch des Kirchenstaats trägt Franziskus letztlich auch die Verantwortung für die Angestellten der vatikanischen Museen. Bei diesen ist die Bitterkeit offensichtlich groß: „Der Papst spricht von Rechten und dem Schutz der Arbeitnehmer, doch wir werden als bloße Ware betrachtet“, beklagen die Mitarbeiter in dem Brief.
Die Vatikanischen Museen
Sammlung
Die Vatikanischen Museen beherbergen vor allem die päpstlichen Kunstsammlungen und befinden sich auf dem Territorium der Vatikanstadt. Diese Sammlung ist eine der wichtigsten und größten der Welt.
Michelangelo
Der wohl bekannteste Teil, der im Zuge eines Museumsbesuchs besichtigt werden kann, ist die Sixtinische Kapelle mit den Deckenmalereien des Michelangelo. Besonders der Ausschnitt „Die Erschaffung Adams“ ist ein weltberühmtes und oft reproduziertes Werk.