Eilmeldung

Kauerndorfer Tunnel Grüne wittert Autolobby hinter Projekt

So soll der Tunnel nach seiner Fertigstellung einmal aussehen. Foto: Kleeblatt Medien GmbH

Die Kritik am Bau des Kauerndorfer Tunnels ebbt auch nach Bekanntgabe des offiziellen Baubeginns nicht ab. Die Grünen kritisieren mit scharfen Worten die Abgeordnete Emmi Zeulner und das Staatliche Bauamt. Aber auch Landrat Klaus Peter Söllner bleibt von der Kritik nicht verschont.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Vergangenen Montag wurden Einzelheiten zur weiteren Planung im Rahmen einer Gemeinderatssitzung in Ködnitz bekannt gegeben. Auf eben jene Veranstaltung bezieht sich eine Stellungnahme von Magdalene Pröbstl, Kreisvorsitzende der Grünen. Darin erhebt sie deutliche Vorwürfe gegen die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) und das Staatliche Bauamt in Bayreuth.

„Weder dem Staatlichen Bauamt noch Emmi Zeulner ging es jemals um eines der 26 Häuser in Kauerndorf“, behauptet Pröbstl. Die Situation der Anwohner diene nur als Vorwand, um parallel zu der A 70 eine Verkehrsachse zu schaffen. Es sei offensichtlich, so die Grünen-Politikerin, dass sich durch „den wahnwitzigen Plan“ weitere Probleme ergeben werden.

Die Frage, welche Lobby hinter dem Projekt steht, sei eine rein rhetorische. Für die Grüne ist klar: Autoindustrie oder die Logistik-Branche stecken hinter dem Tunnelbau. Spätestens nach Bekanntgabe des Plans müsse ein Aufschrei durch die Bevölkerung gehen.

Bereits jetzt seien die Menschen im Kreis Kulmbach lärmgeplagt. „Das wird und soll zunehmen. Der Verkehr wird und soll zunehmen! Ich hoffe, das ist allen klar“, mahnt Pröbstl.

Wichtig sei aus ihrer Sicht auch, dass bei der Veranstaltung bekannt geworden sei, dass noch keine Vergaben getätigt wurden. Die Bauaufträge seien erst am Freitag, 30. September, veröffentlicht worden. Nach Prüfung der eingegangenen Angebote wird mit der Vergabe begonnen. „Das heißt, es gibt auch keine der von den Vertretern von SPD und FDP kürzlich vorgeschobenen rechtlichen Gründe, den Tunnelbau weiter verfolgen zu müssen.“ Spätestens jetzt sollten auch die anderen Ampelparteien sich mit voller Kraft gegen dessen Realisierung einsetzen, so Pröbstl.

Die angesprochene Stufe der „höchsten Dringlichkeit“ im Verkehrswegeplan sei auch nur vorgeschoben. „Dass die Landräte Klaus Peter Söllner und Christian Meißner diese Entwicklung ohne Kritik unterstützen, ist völlig unverständlich. Unsere Kinder und Enkel werden es uns definitiv vorwerfen, und dies zu Recht“, kritisiert Pröbstl.

Autor

Bilder