Kauerndorfer Tunnel Projekt-Gegner wehren sich gegen Vorwürfe

red
Der eigentliche Tunnel-Bau hat noch nicht begonnen, die Vorarbeiten laufen jedoch bereits seit Mitte vergangenen Jahres. Foto: Klaus Rössner

Das Bündnis „Stoppt den Tunnel“ widerspricht Anschuldigungen, Argumente gegen das Millionen-Projekt würden nicht auf Fakten beruhen. Die Unterschriften-Aktion geht derweil weiter – und ist um einen wichtigen Unterstützer aus der Lokalpolitik reicher.

 
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Das Aktionsbündnis „Stoppt den Tunnelbau“ wehrt sich gegen den Vorwurf, wissentlich Halbwahrheiten zu verbreiten. Das geht aus eine Mitteilung der Grünen-Politikerin Magdalene Pröbstl hervor, deren Partei das Bündnis zusammen mit dem Bund Naturschutz sowie weiteren Akteuren unterstützt. Hintergrund ist die vor einer Woche gestartete Petition gegen den Tunnelbau (wir berichteten). Sämtliche Argumente gegen das Millionen-Projekt beruhen auf Fakten aus öffentlich zugänglichen Quellen, betont die Politikerin.

Der Tunnel sei Teil eines Gesamtprojektes, um eine parallele Achse zur Autobahn zu schaffen. Dies war auch in der Gemeinderatsitzung Ködnitz im vergangen Herbst Thema. Dort wurde auch auf den Vorwurf, es gehe ja nur um ein paar Häuser entlang der Ortsdurchfahrt, eingegangen. Das Bündnis zitiert in diesem Zusammenhang Uwe Zeuschel vom Staatlichen Bauamt Bayreuth: „Es geht um das ganze Streckennetz der B 303 von Himmelkron und der B 289 bis zur Einmündung der B 173 an der Zettlitzer Kreuzung im Landkreis Lichtenfels“.

Dies zeige, dass es nicht nur um die 26 Häuser in Kauerndorf geht. Die Kosten der Ortsumfahrung Kauerndorf belaufen sich auf 90 Millionen, darunter fallen auch die Zufahrtsstraßen und die damit zwingend notwendigen Schutzmaßnahmen. Jährliche Unterhaltungskosten würden noch dazu kommen. Dies alles sei laut dem staatlichen Bauamt Bayreuth durch Preisschwankungen und im Hinblick der Ukraine-Krise durchaus höher anzusetzen, heißt es vom Bündnis.

Durch den Tunnel werde eine neue Verkehrsachse von Himmelkron durch Kulmbach bis nach Marktzeuln geschaffen. Durch den Tunnel werde das Problem der Verkehrszunahme nicht behoben, sondern verstärkt. Aus Sicht des Aktionsbündnisses sei das ein klarer Schritt in die falsche Richtung. „Uns ist bewusst, dass dieses Projekt seit 35 Jahren diskutiert wird. Schon lange hätte den Bewohnern mit einfach zu realisierenden Maßnahmen geholfen werden können, darunter könnten eine festinstallierte Geschwindigkeitskontrolle oder Verkehrsinseln fallen“, kritisiert Magdalena Pröbstl.

Derweil hat das Bündnis gegen den Tunnelbau einen weiteren prominenten Unterstützer aus der Lokalpolitik gewonnen. Bei einem Besuch im Kulmbacher Rathaus sicherte Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) seine Unterstützung zu und unterzeichnete die Petition. Auch andere Politiker wie Magdalena Pröbstl und Dagmar Keis-Lechner (beide Grüne) sowie Alwin Geyer vom Bund Naturschutz unterzeichneten bereits die Petition.

Am Samstag, 4. März, ab 10 Uhr haben alle Bürger die Chance, sich am Marktplatz in Kulmbach mit dem Aktionsbündnis auszutauschen, Unterschriftenlisten abzuholen oder direkt zu unterschreiben. Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.stoppt-den-tunnel.de zu finden. Dort sind auch die Unterschriftenlisten für die Petition oder der direkten Link zur Online-Petition zu finden. Die Online- Petition ist auf der Seite des Deutschen Bundestages unter der Petitionsnummer 144966 gelistet. Dort kann einfach online teilgenommen und unterschrieben werden. In der Stadt liegen Listen an der Information im Bürgerbüro, in der Kaffeeplantage oder in Dave’s Biomarkt aus.

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