Schon seit vielen Jahren geht die Zahl der Priesterweihen in den deutschen Bistümern zurück.
Die katholische Kirche hat nicht nur einen Mitgliederschwund zu beklagen, auch das Personal fehlt. In diesem Jahr gibt es in zwei von sieben bayerischen Bistümern keine Priesterweihe.
Schon seit vielen Jahren geht die Zahl der Priesterweihen in den deutschen Bistümern zurück.
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In Bayern gibt es in diesem Jahr in zwei von sieben Diözesen gar keine Priesterweihe – in Bamberg und Würzburg. Im Vorjahr wurde in Bamberg und Würzburg je ein Kandidat geweiht. Auf dem Gebiet des Bistums Würzburg gebe es in diesem Jahr eine Weihe in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, teilte ein Bistumssprecher mit.
Kürzlich veröffentlichte die DBK eine Studie zum Priesterberuf. Die daran beteiligten Wissenschaftler betonten: Noch immer würden sich für die Priesterlaufbahn vor allem Männer aus einem klassisch-katholischen, eher konservativen Milieu mit einem aktiven Gemeindeleben entscheiden, doch genau dieses Milieu schwinde zunehmend.
Viele junge Priester in der katholischen Kirche hätten wenig gemein mit der modernen Gesellschaft. Darauf hat der Wissenschaftler Matthias Sellmann, Direktor des Zentrums für angewandte Pastoralforschung an der Universität Bochum, hingewiesen. Er sieht deshalb „eine starke Notwendigkeit zum Umsteuern.
Sellmann und seine Kollegen haben für die DBK eine Untersuchung über die Priesterschaft in Deutschland erstellt. Ihr Befund: Kleriker würden sich in der Mehrzahl nicht als „gestalterische Führungskräfte“ sehen. „Sie fremdeln zudem mit den Anliegen von Kirchenreform. Daher werden sie wenig dazu beitragen, Kirche und Gegenwartsgesellschaft einander kreativ zu erschließen.“ Priester seien erkennbar auch keine Mitträger des Synodalen Wegs in Deutschland.
Der Bischof von Fulda, Michael Gerber, der die DBK-Kommission für geistliche Berufe leitet, erkennt durchaus Reformbedarf bei der Ausbildung der Priester. Die neue Ausbildungsordnung stehe kurz vor der Fertigstellung, erklärt Gerber. Auch die Frage bei der Leitung von Gemeinden und anderen kirchlichen Organisationen müsse sich neu stellen: Was muss ein Pfarrer machen, was können andere machen? Die aktuelle Untersuchung eröffne eine Debatte.
Zugleich warnt der Oberhirte in der allgemeinen Diskussion über Reformen und Priestermangel vor einer Verengung auf das Thema Zölibat, also das Versprechen zur Enthaltsamkeit und Ehelosigkeit: Personalsorgen bei der evangelischen Kirche und ein Rückgang der Bewerbungen bei anderen kirchlichen Berufen zeigten. „Die Gleichung, dass das Zölibat fällt und die Zahlen steigen, geht nicht auf.“