Kegelbahn Wunsiedel Frisches Blut für den SKC

Jugendtrainer Andreas Göttke und Vorsitzender Detlev Panzer (hinten, von links) sind stolz auf ihren Kegler-Nachwuchs. Foto: Christian Schilling

Die Kegler schicken in dieser Saison erstmals eine Jugendmannschaft in den Kampf um Punkte. Trotzdem blickt der Verein in eine ungewisse Zukunft.

 
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Früher war es ein Volkssport, heute gilt es eher als Randsportart: das Kegeln. Einen leichten Aufschwung erlebt derzeit der Sportkegelklub (SKC) Tröstau-Wunsiedel durch die Gründung einer Jugendabteilung. 13 Kinder bis 14 Jahre frönen hier ihrem Hobby im Bestreben, möglichst oft „Alle Neune“ abzuräumen.

Kurz vor Corona hatten die Sportkegler aus Tröstau und Wunsiedel die Jugendabteilung gegründet. Seitdem fiebern die Mädchen und Jungen ihrem ersten Wettkampf entgegen. Denn der Spielbetrieb war bis zu dieser Saison eingestellt. Für Jugendtrainer Andreas Göttke galt es daher, die Jugend beim Training bei Laune zu halten. Mit Erfolg: Denn in ihrem ersten Punktspiel in der U 14-Bezirksliga Nord-Ost erreichte das Team ein Unentschieden.

Lob für Trainer

Voll des Lobes für den Jugendtrainer ist deshalb auch SKC-Vorsitzender Detlev Panzer: „Die Jugendmannschaft steht und fällt mit Jugendtrainer Andy.“ Solch engagierte Leute stünden jedem Verein gut zu Gesicht. Göttke sei mehr als engagiert und gestalte das Training für die Kinder äußerst abwechslungsreich.

Die Nachwuchsmannschaft tritt unter dem Namen Jugendspielgemeinschaft (JSpG) Bayreuth Ost 3 an, denn eine Spielerin ist bereits über 14 Jahre. Damit sie Spielpraxis in der höheren Altersklasse sammeln darf, sei der Verein aus dem inneren Fichtelgebirge eine Spielgemeinschaft mit dem SSV Warmensteinach eingegangen, erklärt Panzer. Sieben Mannschaften schicken die Kegler aus der Festspielstadt damit ins Rennen.

Die Aufnahme der Jugendlichen habe aber auch noch einen anderen Vorteil. Dadurch habe der Verein die Anzahl der Mitglieder während der Pandemie sogar erhöhen können. Insgesamt gehören 50 Personen dem noch jungen Verein, der sich 2008 vom ATG abgespaltet hat, an. „Klingt wenig, wir sind aber einer der größten Sportkegelklubs im Verein Bayreuther Sportkegler“, erklärt der Vorsitzende. Mitgliederwerbung in eigener Sache habe der Verein auch bereits betrieben. Im August habe man einen Schnupperkegelkurs mit dem Mehrgenerationenhaus und Heike Syma im Zuge der Ferienaktion der Stadt angeboten. „Eine lustige Aktion, die wir gerne wiederholen würden.“

Wie ein Damoklesschwert

Trotzdem stehen dem Vereinsvorsitzenden die Sorgenfalten im Gesicht. Denn er sorgt sich um die Zukunft der Kegelbahn im ehemaligen Hotel „Wunsiedler Hof“, dem Spielort der Kegler. Bekanntlich hat das Landratsamt den gesamten Komplex von der Stadt Wunsiedel gekauft. Der Vertrag, der mit der WUN Immobilien geschlossen und vom Landratsamt übernommen wurde, läuft noch bis zum Ende 2024. Das wäre mitten in einer Spielsaison. „Der Knackpunkt ist, es kann bisher keiner eine Zusage machen, was danach mit der Bahn passiert“, sagt Panzer. Es sei bis jetzt noch nicht bekannt, was das Landratsamt mit der Kegelanlage vorhat. Die ungewisse Zukunft hänge deshalb „wie ein Damoklesschwert“ über den Köpfen der Verantwortlichen. Dies gelte auch für den SKC Nagel und den SKC Holenbrunn, deren Spielort ebenfalls die Bahnen in der Fichtelgebirgshalle sind und die ebenfalls die Bahnen stundenweise anmieten würden.

Im Nachhinein sei es leicht gewesen mit der Stadt als Vertragspartner. Kleinere Reparaturen hätten die Kegler selbst übernommen, bei größeren Schäden habe man sich an KU-Vorständin Angela Schwarz gewandt. Wenn jetzt an der Bahn etwas kaputt gehe, wüssten die Verantwortlichen nicht, von wem und wie schnell der Schaden bezahlt werde. Bis heute habe der Verein noch keinen Ansprechpartner im Landratsamt. Die Kegelanlage sei die einzige im Landkreis mit vier Bahnen, die auch regelmäßig vom Deutschen Kegelbund abgenommen wird. Und dies ist Voraussetzung, dass die erste Mannschaft auch weiterhin in der Bezirksliga spielen kann. Sonst würden die Mitglieder selbst die Bahnen pflegen und übernähmen auch das Putzen in den Räumen.

Weiter in Wunsiedel

Den Keglern reiche das Angebot, und sie gingen gerne ihrem Sport nach. „Es wäre schön, wenn wir in Wunsiedel weiter kegeln könnten“, betont Panzer.

Auf Nachfrage unserer Zeitung nahm auch Landrat Peter Berek dazu Stellung. „Es ist im Sinne von allen, dass die Kegelbahn auch weiterhin besteht und dass dort auch über 2024 hinaus gespielt wird“, sagt Berek. Dies sei auch beim Kauf mit der Stadt Wunsiedel im Vertrag festgehalten worden. Zudem gebe es auch im Landratsamt eine Reihe von Kegelfreunden, die die Bahnen ebenfalls für Schübe in geselliger Runde nutzten.

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