Keine Elektrifizierung? Ausbau der Bahnstrecke von Dresden nach Nürnberg vor Aus

Maximilian Busl
Lohnt sich die Elektrifizierung nicht? Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Schlechte Nachrichten für die Region: Das Projekt Elektrifizierung steht auf der Kippe. Am Donnerstag kommt es zu einem Krisentreffen.

 
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Der Ausbau der Franken-Sachsen-Magistrale von Dresden über Hof nach Nürnberg steht auch weiterhin auf der Kippe. Wie die beiden Bundestagsabgeordneten Hans-Peter Friedrich (CSU, Hochfranken) und Yvonne Magwas (CDU, Vogtland) mitteilen, sei die Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Grünen-Anfrage zur Wirtschaftlichkeitsberechnung der Franken-Sachsen-Magistrale ein „Schlag ins Kontor“. Demzufolge sollen die Berechnungen des Ministeriums ergeben haben, dass die Elektrifizierung mit einem Kosten-Nutzen-Faktor von 0,6 weit entfernt ist von dem geforderten Kosten-Nutzen-Faktor von 1. Im Ergebnis bedeutet dies das Aus für die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale. „Ein Ergebnis, das wir nicht bereit sind, zu akzeptieren“, sagte Friedrich.

Das Treffen von Oberbürgermeistern, Landräten und Bundestagsabgeordneten mit Vertretern des Bundesverkehrsministeriums an diesem Donnerstag werde damit zum Krisentreffen. „Wir werden die klare politische Forderung erheben, dass wir die Anbindung der Industriestädte Chemnitz, Zwickau, Plauen, Hof, Marktredwitz und Bayreuth an die Metropolregion Nürnberg nicht vordergründlich betriebswirtschaftlichen Überlegungen der Deutschen Bahn überlassen können“, erklärten die beiden Unionspolitiker.

Die oberfränkische SPD setzt sich weiter für den Ausbau der Franken-Sachsen-Magistrale von Dresden über Hof nach Nürnberg ein. Das macht der SPD-Bundestagsabgeordnete und Bezirksvorsitzende Jörg Nürnberger vor dem Treffen von regionalen Politikern am Donnerstag im Bundesverkehrsministerium deutlich, an dem er ebenso wie die Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla teilnimmt.

An ein mögliches Aus für die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale will Jörg Nürnberger gar nicht denken. „Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen. Vielmehr ist es notwendig, eine politische Lösung herbeizuführen“, ist der Sozialdemokrat in einer Pressemitteilung zitiert. Gleichzeitig zweifelt er die Wirtschaftlichkeitsberechnung an, seien doch „die Aspekte des europäischen Lückenschlusses Richtung Prag nicht hinreichend berücksichtigt“.

Extrem hohe Kosten, die bei der Elektrifizierung der Strecke entstehen würden, sieht der SPD-Bundestagsabgeordnete vielmehr darin begründet, dass die Bahnverbindung von Dresden über Hof nach Nürnberg schon seit Jahnzehnten vernachlässigt wurde. „Hätte man schon früher Brücken und Tunnel ausgebaut, wären jetzt die Kosten auch geringer“, betont Nürnberger. Und wird deutlich: „Uns jetzt im Regen stehen zu lassen, geht gar nicht.“

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