Keine neuen Kredite Marktleuthen verwaltet den Mangel

Die Stadt Marktleuthen besitzt 31 Wiesengrundstücke mit gesamt 157 522 Quadratmetern, 32 Ackerflächen mit gesamt 82 070 Quadratmetern, als „Sonstige Flächen“ der Kommune gelten sieben Garagen, zwei Abstellplätze, zwei Schuppen, drei Weiher, drei Biotope und acht Kleingärten. Hierfür wird heuer die Pacht erhöht. Foto: Stadt Marktleuthen/Florian Miedl

Die Stadt setzt die Konsolidierung fort und beschränkt sich auf Pflichtaufgaben. Hohe Investitionen stehen an. Der Haushalt kommt ohne neue Kredite aus.

 
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Die Verwaltung erhöht die Benutzungsgebühren für die Sporthalle und die Stadthalle. Dies ergibt Mehreinnahmen von 2000 (Sporthalle) und 1200 Euro (Stadthalle). Die Pacht der Kleingärten am Friedhof, der landwirtschaftlichen und sonstigen Flächen und Garagen wird ebenfalls teuer; an dieser Stelle will die Stadt 1000 Euro mehr in die Kasse bekommen. Die Stadt besitzt 31 Wiesengrundstücke mit gesamt 157 522 Quadratmetern, 32 Ackerflächen mit gesamt 82 070 Quadratmetern, als „Sonstige Flächen“ der Kommune gelten sieben Garagen, zwei Abstellplätze, zwei Schuppen, drei Weiher, drei Biotope und acht Kleingärten.

Notorisch klamm

Unterm Strich sind dies zwar Tropfen auf den heißen Stein in der notorisch klammen Finanzsituation der 3000-Einwohner-Kommune, aber die Verwaltung will damit „guten Willen“ beim Konsolidierungskurs zeigen, den Marktleuthen heuer bereits zum neunten Mal fortsetzt.

Der Haushalt der Kommune beschränkt sich auf Pflichtaufgaben. Freiwillige Leistungen finanziert die Verwaltung ausschließlich über Spenden. Neue Kredite werden nicht aufgenommen.

Nur Pflichtaufgaben

„Wir haben die Daumenschrauben noch einmal angezogen“, erklärte Bürgermeisterin Sabrina Kaestner bei der jüngsten Stadtratssitzung, als der Haushaltsentwurf und der Finanzplan bis 2026 auf der Tagesordnung standen. Sie sprach Kämmererin Elke Feiler für das Zahlenwerk ihren Dank aus, dem sich das gesamte Gremium durch Beifallsbekundung anschloss.

An Einnahmen rechnet Marktleuthen heuer mit 550 000 Euro aus der Gewerbesteuer, im Vorjahr waren es 475 000 Euro. Fast dreimal so hoch sind die Einkommensteuer-Einnahmen kalkuliert, 1 537 100 Euro (Vorjahr: 1 530 000 Euro). Der größte Posten, die Schlüsselzuweisungen, belaufen sich auf 1 740 160 Euro (Vorjahr: 1 695 600 Euro). Eiserner Sparwille ist eine Voraussetzung, Stabilisierungshilfe zu erhalten. 1 300 000 Euro wurden beantragt.

Stadt muss mehr Kreisumlage zahlen

Die größten Ausgaben für Marktleuthen im laufenden Jahr sind die Personalkosten mit 1 683 060 Euro (plus 30 000 Euro Deckungsreserve für Tariferhöhungen) und die Kreisumlage, die im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent erhöht wurde und auf 1 609 500 Euro gestiegen ist.

Für Investitionen sind im Haushalt gut 3,2 Millionen Euro veranschlagt. Hier sind der Ersatzneubau des evangelischen Kindergartens mit rund einer Million Euro und der Egerradweg mit 930 000 Euro die größten Einzelpositionen. Weiterhin investiert die Stadt heuer mehr als 116 000 Euro für die Grundschule und knapp 53 000 Euro für die Feuerwehren. Dazu kommen Ausgaben für Glasfaser in Rathaus und Grundschule, Straßensanierung und Bauplatzerschließung, den Teilabriss des Schoberth am Marktplatz und die Planungen für den Hortneubau und die Erweiterung des katholischen Kindergartens.

Umbau des Kindergartens nötig

Hierfür erkannte der Stadtrat die Notwendigkeit einer Erweiterung an und beschloss, unverzüglich entsprechende Planungen im Einvernehmen mit der Katholischen Kirchenstiftung St. Wolfgang Marktleuthen zur Erweiterung des katholischen Kindergartens aufzunehmen.

Diese wird notwendig, da es laut Auskunft von Bürgermeisterin Sabrina Kaestner grundlegende Änderungen im Raumprogramm für Kindertagesstätten gibt: Um für die 74 Betreuungsplätze Räumlichkeiten nach aktuellem Rechtsstand zu schaffen, benötigt das Montessori-Kinderhaus St. Wolfgang einen Speiseraum für die Kindergartenkinder mit ausreichend großer Küche und Vorratsraum, Schlafräume für die Krippen- und Kindergartenkinder, einen Elternwarteraum, Verwaltungs- und Büroräume sowie Räumlichkeiten für die integrative Arbeit. In einem Schreiben hatte das katholische Pfarramt bereits im Sommer vergangenen Jahres auf die Situation aufmerksam gemacht.

„Extrem fordernd“ sei die Situation für die Kommune, erklärte Bürgermeisterin Kaestner. Aber: „Wir mühen uns redlich.“ Aus den Fraktionen blieb daher wenig zu dem Zahlenwerk zu sagen, und somit stimmten alle anwesenden Stadtratsmitglieder dem Vorschlag zu.

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