KI-Sprachroboter Wie sich Geld mit ChatGPT verdienen lässt

Jörg Breithut
Sprachroboter ChatGPT: Das Unternehmen Open AI will bald auch Geld verdienen mit der Software. Foto: IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Jonathan Raa

Die Chatsoftware ChatGPT formuliert nahezu perfekte Texte. Doch lässt sich auch Geld verdienen mit dem Sprachroboter?

 
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Bisher ist der Chat komplett kostenlos. Wer sich einen Songtext dichten oder die Absage an Bewerber tippen lassen will, der bezahlt beim Sprachroboter ChatGPT bisher kein Geld dafür. Das Software-Unternehmen Open AI, das unter anderem von Twitter-Chef Elon Musk und US-Unternehmer Sam Altman gegründet worden ist, verlangt bisher keine Gebühren für Chats mit der hauseigenen künstlichen Intelligenz (KI).

Doch das wird nicht immer so bleiben. Das auf einen Wert von rund 29 Milliarden Euro geschätzte Start-Up hat bereits angekündigt, dass die Schnittstelle zum Chatbot nicht dauerhaft gratis bleibt. „Wir müssen es irgendwann zu Geld machen“, teilte Altman im Dezember auf Twitter mit. Die Rechenkosten seien gigantisch:

Derzeit befindet sich das Projekt noch in der Testphase. Das ist auch der Grund, warum es derzeit keine Einschränkungen beim Zugang gibt. Die Entwickler wollen, dass möglichst viele Menschen das Programm ausprobieren und möglichst viele Fehler finden, die dann ausgemerzt werden können. Erst dann soll die Software kommerziell eingesetzt werden.

Microsoft hat bereits angekündigt, dass Office-Programme wie Word, Outlook und Co. mit der Sprachsoftware ausgerüstet werden sollen. Das heißt, die Bürosoftware wird voraussichtlich mit Schreibhilfe-Tools erweitert, die beim Formulieren helfen und Fragen der Anwenderinnen und Anwender gezielter beantworten. Auch die Suchmaschine Bing soll mit ChatGPT verknüpft werden. Statt einer Liste von Links soll die Suchmaschine direkt eine ausformulierte Antwort anzeigen. Microsoft hat bereits etwa eine Milliarde Dollar (etwa 920 Millionen Euro) in Open AI investiert und will offenbar weitere zehn Milliarden Dollar in Open AI stecken.

Sprachwissen kommt zum Einsatz

Doch nicht nur Microsoft soll von ChatGPT profitieren. Auch andere Entwickler sollen für die Textroboter-Schnittstelle bezahlen, um zu sparen oder eigene Programme zu vermarkten. ChatGPT lässt sich beispielsweise beim Programmieren einsetzen. Die Software kennt zahlreiche Programmiersprachen und kann theoretisch Quellcode eigenständig schreiben oder die Entwickler zumindest dabei unterstützen. Das macht eine Sprachsoftware von Open AI auch schon jetzt. Der so genannte Copilot hilft den Entwicklern auf der Website „GitHub“ beim Tippen von Quellcode.

Das Chatprogramm beherrscht zudem zahlreiche Fremdsprachen. ChatGPT kann nicht nur Englisch, sondern ist auch mit deutschen und französischen Texten trainiert worden. Schon jetzt setzt die Lern-App „Duolingo“ auf diese Sprachqualität. Bei Übungsaufgaben erkennt grammatikalische Fehler, die von der Fremdsprachen-App in Echtzeit korrigiert werden. Auch Übersetzungstools sind denkbare Apps, die mit dem Chatbot gespeist werden könnten.

Eine der zentralen Aufgaben der KI wird aber vermutlich der Chat mit Kundinnen und Kunden sein. Lieferdienste, Autohersteller und Hotels werden künftig wohl noch häufiger Anwendungen wie ChatGPT fürs Servicecenter einspannen. Gefüttert mit Infos zu Buchungen, Fehlerquellen und den meist gestellten Fragen übernimmt der Chatbot dann anstelle einer Hotline den Kontakt mit den Kunden.

Wann ChatGPT kostenpflichtig wird, ist nicht bekannt. Wer ChatGPT einspannen will, der kann sich auf einer Warteliste eintragen. Dort werden auch die Vorteile der kostenpflichtigen Version aufgezählt. Der Chatbot unter anderem schneller reagieren und unbeschränkt viele Nachrichten ausspucken. Die Kosten stehen offenbar noch nicht fest. Denn das Formular fragt unter anderem ab, welchen Preis die Kunden bereit sind zu zahlen.

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