Die Gärtnerin Ingrid Franzen aus Herten (NRW) empfiehlt daher, Primeln an einen etwas geschützten Standort auf Balkon und Terrasse zu stellen. Bei starkem Frost muss man dann die Gefäße an die Hauswand rücken und mit Vlies abdecken.
Das geheizte Wohnzimmer ist aber auch kein optimaler Standort für die Pflanzen. «Ein kühles Nordzimmer mit Temperaturen um 15 Grad ist wesentlich besser als ein Südzimmer mit 23 Grad», rät Nickol. Vor allem in der Nacht sollte man die Pflanzen etwas kühler stellen, zum Beispiel in den Flur.
Bei der Standortwahl für die Primeln im Freien sollte man sich an den Bedingungen orientieren, die die natürlichen Standorte der Wildarten bieten. Das ist ein frischer Boden mit viel Humus, meist sonnige bis halbschattige Plätze im Wald oder am Waldrand.
Staunässe vermeiden
Für die Kissenprimeln bedeutet das, dass sie auch ein lockeres, humoses und durchlässiges Substrat benötigen. «Für die Pflege ist es das A und O, dass die Kissenprimeln nicht austrocknen, aber auch keine Staunässe haben», erklärt Nickol. Er rät deshalb auch, nach dem Gießen überschüssiges Wasser aus dem Übertopf zu entfernen.
Alternativ kann man die Pflanztöpfe in handwarmes Wasser tauchen, bis sich das Substrat vollgesaugt hat. Anschließend lässt man die Gefäße abtropfen und stellt sie zurück in den Übertopf.
Nickols extra Tipp: «Damit sich viele Blüten in der Mitte der Blattrosette bilden, knipst man die welken Blütenstände vorsichtig aus.» Dabei sollte man aber vorbeugend Handschuhe tragen, denn die Blätter der Primeln enthalten Stoffe, die zu Reizungen führen können.
Mit anderen Frühblühern kombinieren
Als Partner für die Kissenprimeln empfiehlt die Gärtnerin Franzen die ebenfalls früh erblühenden Zwiebelpflanzen wie Tête-à-Tête-Narzissen, Traubenhyazinthen und Hyazinthen. «Im Frühling kann man die Farben bunt mischen, damit eine fröhliche Stimmung aufkommt», lautet ihr Rat. Außerdem kombiniere sie gerne rote oder weiße Tausendschön sowie Hornveilchen mit den Primeln.
Eine Alternative für den Topf zu den üblichen Kissenprimeln sind die Aurikel (Primula auricula), von denen es ebenfalls eine Vielzahl an Hybriden gibt. Die Staude hat feste Blätter und reagiert empfindlich auf Nässe. Züchter kultivieren die Pflanzen daher meist in Tontöpfen an geschützten Orten. Die Gefäße sollten schmal und hoch sein, damit sich die Pfahlwurzel, aus der die Blattrosette und der Blütenstiel wächst, gut entfalten kann.