Die Monroe und der Weihnachtsbaum
„Attention!“ – nein, Achtung meint Laura Mann gerade nicht. Sie hebt ein kleines Weihnachtsbäumchen in die Höhe. „A Tännsch’n“ – kleiner Schwenk nach Sachsen. Und wer es bis jetzt nicht gewusst hat: „Der durchschnittliche deutsche Weihnachtsbaum ist so groß wie Marilyn Monroe: 1,64 Meter.“ Und mit Glitzer haben sich beide sehr gern geschmückt, wie die Entertainerin augenzwinkernd überleitet zu „Diamonds are a Girl’s best Friend“. Bling-Bling lassen sich die Menschen in der Vorweihnachtszeit viel kosten, weiß Laura Mann, auch wenn der Schmuck auf dem letzten Platz der Geschenke-Hitparade lande, „denn im Land der Dichter und Denker stehen Bücher auf Platz 1“.
50 Millionen Liter Glühwein
Über 36 Millionen Tonnen Plätzchen, Stollen und Domino-Steine – „ein Kilo Weihnachtsgebäck pro Kopf“ – vernichten sie, die Deutschen, plaudert die Künstlerin aus dem adventlichen Nähkästchen. „Dazu kommen noch 50 Millionen Liter Glühwein.“ Mit „Kling, Glöckchen, kling“ schreitet das Christmas-Jazz-Duo in die Pause, um mit den zarten Tönen von „O Holy Night“ zurückzukehren, nachdem das Masken-Publikum mit Sekt, Bier oder der wohlriechenden Kartoffelsuppe ein bisschen Luft geschnappt hat.
Geldbringer in A-Moll
Eine „Gelddruckmaschine in C-Dur und a-Moll“ nennt Laura Mann George Michaels „Last Christmas“, das sie mit ihrer Lippen-Trompete intoniert. 50 Millionen Platten sind von „White Christmas“ über den Ladentisch gegangen, weiß die Sängerin – „ohne die gut 500 Cover-Versionen“. Sie und Klavierspieler Lederer wollen sich „gern daran beteiligen mit unserer 721. Cover-Version“.
Gemeinsame Zeit wichtiger als Geschenke
Die Entertainerin hat ein Faible für Zahlen: „Statistisch gesehen gibt es nur alle fünf bis zehn Jahre weiße Weihnachten. Der Klimawandel wird das Ganze noch ein bisschen anheizen. Aber Träumen wird man ja wohl dürfen“, meint sie zur letzten Nummer und sinniert, „dass es nicht so wichtig ist, was unterm Baum liegt“. Gemeinsame Zeit, das sei das Geschenk mehr denn je.
Und diese gemeinsame Zeit mit dem Marktredwitzer Publikum ist Laura Mann eine echte Herzensangelegenheit in Zeiten der Pandemie, wo Künstler wie sie und Oliver Lederer zum Stillhalten verdonnert waren und noch sind. „Wir haben uns sehr willkommen gefühlt. Have yourself a jazzy little Christmas!“